Hösel Höseler Schützenverein wird 50 Jahre alt

Hösel · Jubiläumsjahr beim Höseler Bürger- und Schützenverein HBSV. Am Samstag ist es wieder Ostereierschießen - es ist eine lange Tradition.

 Marcel und Verena Dullni sind das amtierende Schützenkönigspaar des Höseler Bürger und Schützenvereins (HBSV).

Marcel und Verena Dullni sind das amtierende Schützenkönigspaar des Höseler Bürger und Schützenvereins (HBSV).

Foto: Achim Blazy

Klein aber fein - besser könnte man den Höseler Bürger- und Schützenverein (HBSV) wohl nicht beschreiben. Mit dem altehrwürdigen Sommerbrauchtum haben die Höseler nicht viel gemeinsam, hier geht es vor allem um ein gemeinsames Miteinander und die Schaffung einer Identität im Stadtteil. Und das tut er mittlerweile seit 50 Jahren. Dabei hatten einige Höseler bereits kurz davor die Idee, einen eigenen Verein zu gründen.

Im Sommer des Jahres 1964 begann in Hösel der Gedanke an die Gründung eines Schützenvereines Gestalt an zu nehmen. Beim Stammtisch im Cafe Droste auf der Eggerscheidter Straße wurde kontrovers diskutiert.

Den klassischen Schützenverein mit Uniform und marschieren durch die Ortschaft Hösel wollte damals keiner haben. Auch wurden Bedenken geäußert, ob ein Schützenverein in die kleine Gemeinde Hösel passe, denn die jetzige Größe der Stadtteils mit den großen Baugebieten vom Heimsang bis zum Spindecksfeld waren maximal in der Planung. An viele war sogar noch gar nicht zu denken.

Am 24. September 1965 traf sich dann ein kleiner Kreis Höseler Bürger. Man beschloss, den Höseler Bürger- und Schützenverein zu gründen. Und mit der Gründung begann auch ein ganzer Veranstaltungsreigen, mit dem sich der Verein im Stadtteil präsentiert. Dazu gehört das große Ostereierschießen, eine der ältesten Festivitäten des HBSV. Im Laufe der vielen Jahre hat sich das Ostereierschießen selbstverständlich verändert. Vor über 40 Jahren haben die fleißigen Helfer am Karfreitag die Eier in der Werkstatt von Ernst Werntges gekocht und gefärbt.

Im ersten Jahr noch in großen Töpfen, im darauf folgenden Jahr stand aber schon ein neuer Kocher zur Verfügung. Denn der damalige Vorsitzender Heinz D'heil war Geschäftsführer der Eisengießerei Ratingen und hatte Körbe fertigen lassen, in denen bis zu 90 Eier gleichzeitig gekocht und gefärbt werden konnten. Im Laufe der Jahre wurden immer weitere Körbe angeschaft, so dass heute sechs Körbe zur Verfügung stehen, in denen jeweils 90 Eiern gekocht und gefärbt werden können.

Los ging es mit ein paar hundert Eiern. In den 1980er Jahren wurden zwischenzeitlich bis zu 4500 Eier gefärbt. Die Zahl ist zwar mittlerweile zurückgegangen, es sind aber immer noch stattliche 2500 Exemplare. Ein Teil der Eier wird traditionell den Seniorenwohnheimen in Hösel gestiftet. Mittlerweile beginnen die Färbearbeiten am Samstagmorgen. Die Gäste können sich ab 12 Uhr in Listen eintragen. Maximal drei Schützen versuchen anschließend in einem Durchgang, mit dem Luftgewehr die Mitte ihrer Schießscheiben zu treffen. Anschließend erfolgt die Auswertung und das Ergebnis wird in die Liste eingetragen. Der dritte Gewinner erhält fünf, der zweite Gewinner zehn und der Beste 15 bunte Eier.

Im großen Zelt vor dem Schießstand findet die Bewirtung unserer Gäste statt. Bier und alkoholfreie Getränke werden hier ausgeschänkt, auf dem Grill bruzzeln Würstchen und Steaks, die Knickeier werden zu Rührei verarbeitet und die angekitschten Eier werden beim Sortieren ausgesondert und zum Verzehr bereit gestellt. Am Nachmittag gibt es Kaffee und selbstgebackenen Kuchen.

Im Anschluss geht es auf die große Wiese am ehemaligen Abschlag des Golfclub Hösel. Dort wurde in den Tagen vorher ein großer Haufen aus Baum- und Strauchschnitt aufgeschichtet. Gegen 19.45 Uhr wird dieser dann entzündet - der Höhepunkt des Ostereierschießens.

(wol)
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