Heiligenhaus Hofermühle: Anwohner fordern Schutz

Heiligenhaus · In einem Schreiben an Verkehrsminister Groschek werben sie für dauerhaft einspurigen Brückenverkehr plus Ampel.

 Obwohl es in Hofermühle auf den ersten Blick nicht so aussieht, sind Anwohner mit der Verkehrssituation zufrieden. Sie sei "spürbar entschleunigt". Sorge bereitet zukünftiger Schwerverkehr, der über die sanierte Brücke rollen wird.

Obwohl es in Hofermühle auf den ersten Blick nicht so aussieht, sind Anwohner mit der Verkehrssituation zufrieden. Sie sei "spürbar entschleunigt". Sorge bereitet zukünftiger Schwerverkehr, der über die sanierte Brücke rollen wird.

Foto: A. Blazy

Im Herbst soll das östliche Teilstück der A 44 mitsamt Anschlussstelle Hetterscheidt fertig sein. Direkte Auswirkungen hat das auf den Stadtteil Hofermühle. Über die anstehende Brückensanierung (L 156) gibt es unterschiedliche Ansichten. Binnen Kurzem erhält Verkehrsminister Groschek nun zum zweiten Mal Post in Sachen Ortsdurchfahrt.

Zunächst hatte sich, wie berichtet, die IHK zu Wort gemeldet - mit Kritik am Zeitplan: "Es zeichnet sich allerdings ab, dass sich die Baumaßnahmen verzögern. Anstatt im Frühjahr 2017 sollen die Brückenarbeiten nun erst in den Sommerferien beginnen. Dann allerdings wird auch an der B 227 in Heiligenhaus gearbeitet. "Damit würden die wichtigen Verbindungen nach Düsseldorf und zur A 3 gekappt. Das ist weder für die Unternehmen, noch für die Berufspendler zumutbar", so Ulrich Hamacher, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Heiligenhaus. "Sollten sich die Arbeiten sogar bis über die Eröffnung des A 44-Westabschnitts hinaus verzögern, dürfte sich die ohnehin angespannte Situation in Hofermühle weiter verschärfen. Die von der A 44 abfahrenden Autos stehen dann direkt vor der Brücke im Stau."

Genau diesen letzten Punkt sehen Anwohner anders. Anke Indra hat sich in einem weiteren Schreiben an den Minister gewendet. Der Brief liegt der Redaktion vor. Darin heißt es: "Entgegen der Schilderung durch die IHK stellt die aktuelle Situation in Hofermühle gemäß unserer täglichen Erfahrung keine größere Behinderung des Straßenverkehrs dar. Aufgrund einer sinnvollen Ampeltaktung kann die Brücke selbst zu Stoßzeiten morgens und abends meist mit der ersten Grünphase passiert werden." Niemand müsse länger als eine gute Minute warten.

Anders als die IHK gewinnt Indra der aktuellen Situation Vorzüge ab: So sei der Verkehr in Hofermühle durch Tempo 30 plus Ampel "spürbar" entschleunigt. Damit wäre durch das Provisorium eine Lösung für seit Jahr und Tag beklagte Verkehrsprobleme in der Durchgangslage Hofermühle geschaffen worden. "Im letzten Jahr wurde die zulässige Geschwindigkeit in der nur etwa 100 Meter südlich der Eisenbahnbrücke anschließenden Kurve auf Tempo 30 reduziert. "Seither sei die Kurve weit weniger unfallträchtig. Anwohner hatten sich bereits in der Vergangenheit für den Erhalt der über 100 Jahren alten Brücke über die Kalkbahn stark gemacht (unsere Redaktion berichtete mehrfach). Jetzt machen sie sich Sorgen auch um den Fortgang der Arbeiten. Auch hier deutliche Kritik an den Vorstellungen der IHK, Empörung klingt an: "Der Vorschlag der IHK, dass doch die anstehende Brückensanierung an der Ratinger Straße in nächtlicher Arbeit erfolgen könne, lässt außer Acht, dass sich im nahen Umkreis der Brücke zahlreiche Wohnhäuser befinden." Die Anwohner hätten schon tagsüber reichlich unter Baustellen- und Schwerverkehr Richtung A 44 zu leiden. Der Brief schließt mit einem Appell: Groschek möge "für Sicherheit auf der künftig wohl noch stärker frequentierten Ratinger Straße" sorgen. Dabei gehe es nicht nur um Wirtschafts- und Pendlerverkehr, sondern insbesondere um "den Schutz der schwächeren Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Radfahrer".

(RP)
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