Ratingen Homberger befürchten noch mehr Verkehr

Ratingen · Bürger sind in großer Sorge: Die Fahrzeuge für die A 44-Baustelle bringen eine deutliche Mehrbelastung.

 Auch außerhalb der Hauptverkehrszeiten rollen zahlreiche Autos, Lkw und Busse durch Homberg. Morgens und abends ist regelmäßig Stau.

Auch außerhalb der Hauptverkehrszeiten rollen zahlreiche Autos, Lkw und Busse durch Homberg. Morgens und abends ist regelmäßig Stau.

Foto: Achim Blazy

Der Informationsabend der Projektmanagementgesellschaft Deges zum Bauprojekt der A44 hat für eine aufgeladene Diskussion gesorgt. Der Luthersaal der evangelischen Kirchengemeinde Homberg war voll belegt.

Karl-Heinz Aukschun, Abteilungsleiter der Deges, berichtete über den aktuellen Stand der Bauarbeiten. "Der Bau der Angerbachtalbrücke hat im September begonnen. Sie ist das größte Bauwerk innerhalb des Projektes." Die rund zehn Kilometer lange Strecke zwischen der B 227 in Velbert und der A3 im Kreuz Ratingen Ost soll die Mobilität in der Region erhöhen und die Innenstädte in Heiligenhaus, Homberg und Hösel vom Durchgangsverkehr entlasten. Im Jahr 2020/2021 soll der Lückenschluss der A44 komplett fertig sein.

Doch natürlich bringt der Bau eines so aufwändigen Projektes auch Nachteile mit sich. Um die Brücke im Angertal zu bauen, muss viel Baustellenverkehr durch Homberg fahren. Dieser soll über die Ratinger Straße und die Hofermühle bis zur Baustelle fahren. Nachdem die Fahrzeuge entladen wurden, fahren sie über die Straßen In der Brück, Schneppersdelle und den Füstingweg zum Sportplatz. Am Sportplatz geht es über die Straße Am Rosenbaum zur Meiersberger Straße. "Natürlich trifft dort dann der normale Straßenverkehr auf den Baustellenverkehr. Das lässt sich aber nicht verhindern. Dafür wollen wir die Fußwege besser ausbauen", so Aukschun.

Viele der Homberger ärgerten sich darüber, dass dieser Fußweg nicht fertig gestellt worden war, bevor die Bauarbeiten im Angertal begonnen haben. Außerdem gab es viele Bedenken wegen der Kinder, die den Sportplatz besuchen und mit dem Baustellenverkehr in Kontakt kommen. Aukschun: "Wir können nicht auf der ganzen Strecke die Fußwege verbessern, da diese teilweise über Privatgrundstücke führen. Jeder sollte natürlich seine Kinder auf den zusätzlichen Verkehr aufmerksam machen." An den Betoniertagen werden die Fahrzeuge mit besonders hoher Frequenz zur Baustelle fahren. Aukschun rechnet hier alle sechs Minuten mit einem Baustellenfahrzeug.

Auch das Thema Lärmschutz wurde heiß diskutiert. Nach einer Berechnung der Lärmbelastung im Jahr 2007, werden die Grenzwerte für die Anwohner an der neuen A44 nicht überschritten. Das bedeutet, dass es zwar eine Spritzschutzwand auf den Brücken gibt, aber eben keinen Lärmschutz. Auch Flüsterasphalt ist bis jetzt nicht geplant. Jochen Kral vom Amt für Stadtplanung besuchte ebenfalls den Informationsabend. Er stimme mit den Vertretern der Deges über die Anfahrtstraßen zu den Baustellen überein, hakte aber beim Flüsterasphalt nach: "Da werde ich mich noch einmal mit der Deges zusammensetzen." Nach der über weite Teile aufgebrachten Diskussion gingen viele Bürger unzufrieden nach Hause. Bernd R. Wagler wohnt seit 35 Jahren in Homberg und war enttäuscht vom Infoabend. "Herr Aukschun war überhaupt nicht auf Fragen vorbereitet und auch nicht bereit, sich darauf einzulassen."

(RP)
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