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Heiligenhaus Im Abtskücher Stauteich wird "gemäht"

Heiligenhaus · In dem Hetterscheidter Gewässer sind Algen so stark gewachsen, dass diese entfernt werden müssen. Schuld daran sind das Wetter - und Brot, mit dem manche Leute meinen, Tiere füttern zu müssen.

 Der Abtskücher Teich ist zugewachsen und muss vom BRW "gemäht" werden.

Der Abtskücher Teich ist zugewachsen und muss vom BRW "gemäht" werden.

Foto: Dietrich Janicki

Es ist ein ungewöhnliches Bild, das sich derzeit den Besuchern am Abtskücher Stauteich bietet: Ein Boot schippert auf dem Wasser - und das "mäht" die Algen ab, die den Teich grün gemacht haben. Mal wieder, denn, wenngleich das nicht jedes Jahr passiert, es passiert regelmäßig.

"Das liegt vor allem an der Witterung", erklärt Peter Schu. Der Diplom-Ingenieur ist Geschäftsbereich Leiter Technik beim Bergisch-Rheinischen Wasserverband (BRW) und der ist verantwortlich für den Teich in der Abtsküche. "Durch hohe Temperaturen wachsen die Algen so schnell, dass sie das Gleichgewicht im Wasser durcheinander bringen und den Sauerstoffhaushalt beeinträchten. Dagegen müssen wir vorgehen." Vor allem in den Morgenstunden haben die Algen so viel Sauerstoff entzogen, dass es kritisch werden könnte. Dem Vorgang seien leider auch sechs Fische zum Opfer gefallen, aber vor allem Kleinstlebewesen litten unter dem Problem.

Doch Abhilfe ist in Sicht: Schu hat ein besonderes Wasserfahrzeug auf das Gewässer geschickt, das in der vergangenen Woche damit begonnen hat, die Algen "abzumähen", das Prinzip sei tatsächlich ähnlich wie das eines Rasenmähers. "Das Boot hat zwei Gerätschaften an Bord: Zum einen hat es Schnittvorrichtungen, die die Algen abschneiden. Dann kommt die andere Gerätschaft zum Einsatz, ein Greifer, der die abgeschnittenen Pflanzen aus dem Wasser fischt, damit sie aufgesammelt werden können." Dass die Algen so stark wachsen und den Sauerstoffhaushalt durcheinander bringen, hat aber noch einen Grund, der tatsächlich vermeidbar wäre: "Menschen hören einfach nicht auf, Brot in Gewässer zu werfen, um Enten zu füttern", bedauert Schu. Er erklärt, dass die Teigprodukte nicht gesund für die Wasservögel seien und auch im Teich Schaden anrichten: Das Brot sinkt auf den Grund, quillt dort auf, verrottet, Gase entstehen und diese erleichtern den Algen das Wachsen und entziehen zusätzlich den Sauerstoff. "Außerdem ist das Brot gefährlich für die Wasservögel, sie können davon krank werden", mahnt Schu und verweist auf die generelle Bitte an jedem Gewässer, nicht mit Brot oder Ähnlichem zu füttern. Vögel fänden genug Futter in der Natur, erklären auch Naturschutzverbände regelmäßig. Die Gefahr sei zusätzlich, dass die Wasservögel sich an die Fütterung gewöhnen und verlernen könnten, selbst Futter zu finden.

Die Arbeiten zur Entfernung der Algen soll schnellstmöglich beendet werden. Der Abtskücher Stauteich soll eine umfangreiche Sanierung erfahren.

So soll beispielsweise der Rinderbach um den Teich herum geführt werden. Wann diese Maßnahmen starten sollen, die mit etwa 2,2 Millionen Euro zu Buche schlagen werden, ist derzeit noch nicht klar. "Wir sind gerade in der Genehmigungsphase und tragen die notwendigen Dokumente zusammen."

(sade)
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