Ratingen Im Märchenzoo wird noch aufgeräumt
Ratingen · Den Stand der Dinge zeigt Thomas Klimmeck-Kohnen bei einem Rundgang. Am 15. August will er wieder öffnen.
Nach dem heftigen Pfingststurm "Ela" bot sich im Märchenzoo am Blauen See ein Bild der Verwüstung. In der allseits beliebten Einrichtung, die schon seit 1952 besteht, gab es kaum etwas, was nicht unbeschädigt geblieben ist. "Am ersten Tag konnte man keinen Schritt durch den Märchenpark machen. Überall versperrten umgefallene Bäume den Weg. Erst zum zweiten Tag hatten wir eine schmale Schneise geschlagen, durch die wir durchgehen konnten", sagt Thomas Klimmeck-Kohnen, der Besitzer des Märchenzoos. Um die vielen gefährlichen Bäume und Überreste an den Hängen zu entfernen, bekam das Ehepaar Klimmeck-Kohnen Unterstützung von zwölf Industriekletterern. Eine Arbeit, die sonst 25 000 Euro gekostet hätte, wurde freundlicherweise gratis zur Verfügung gestellt.
Ehrenamtlich haben in den vergangenen Wochen besonders viele Menschen mitgeholfen. Nach einem Aufruf auf Facebook in der Gruppe "Aufbauhilfe Märchenzoo Ratingen" strömten in den ersten 14 Tagen mindestens 50 Helfer pro Tag in den Zoo. "Wir können immer noch nicht glauben, dass uns so viele Menschen helfen. Die meisten habe ich vorher noch nie gesehen. Es ist einfach unglaublich", sagt Klimmeck-Kohnen. Auch jetzt sind noch viele Helfer vor Ort zu finden. Ebenso bieten viele Firmen und Unternehmen aus der Stadt ihre Hilfe kostenlos an.
Die Märchenhäuser, die seit Jahrzehnten Ziel vieler Familienausflüge waren, sind zum Großteil zerstört. Auch der Anbau des Aladinhauses konnte dem Sturm nicht standhalten. Aladin selbst machte mit seinem fliegenden Teppich im Sturm eine Bruchlandung. Jetzt haben die Besitzer einen großen Teil wieder neu errichten können. Am Aladinhaus fehlt nur noch die aufwendige Seil- und Teppichkonstruktion.
Das Häuschen zum Märchen "Knüppel aus dem Sack" ist bereits einigermaßen wiederhergestellt. Allerdings muss dort noch das Dach repariert werden. Schwer getroffen hat es ebenso das Rumpelstilzchen, wie im Märchen war es in Stücke gerissen und dann auch noch unter seinem Häuslein begraben worden. Das Dach steht schon wieder auf seiner neuen Konstruktion. Hilfe gab es dafür vom örtlichen Dachdeckermeister Sven Pallessen. Er setzt sich für den über 60 Jahre alten Märchenzoo ohne Entgelt ein und repariert mit seiner Mannschaft auch fleißig weitere Häuser, deren Dach kaputt gegangen ist.
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Für die beschädigten, aber noch rettbaren Figuren wolle man demnächst einen Spezialisten beauftragen, so Thomas Klimmeck-Kohnen. Doch wie das Wort "Zoo" schon sagt, gibt es auch eine hohe Anzahl an Tieren im Märchenzoo. Diese haben, bis auf ein Laufentenküken, zum Glück alle den kräftigen Sturm überstanden. Zwar musste mitten in der Nacht noch ein Pfau gerettet werden, dessen Federkleid unter einem Baum begraben war, aber insgesamt passierte den Tieren nichts. Das zur Hälfte zerstörte Ziegenhaus zum Märchen "Der Wolf und die sieben Geißlein" ist auch schon wieder hergerichtet.
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Das Positive aus der Sturmnacht ist jedoch die Geburt vom Pfauenküken "Ela", benannt nach dem Orkan.
Allmählich findet wieder alles an seinen Platz. Die beschädigte Dekoration ist bereits neu angebracht und auch die ersten Blumen schmücken wieder den Wald. Gearbeitet wird noch intensiv an der Elektrik. Die Kabel sind überwiegend schon neu verlegt und auch die ganzen Steckdosen in der Märchenwelt mussten ausgetauscht werden. Jetzt liegt es daran, alles richtig zu verbinden, damit bald wieder Geschichten zu den Märchenhäusern gehört werden können.
Thomas Klimmeck-Kohnen rechnet fest damit, dass der Märchenzoo zum 15. August wieder für Eltern und ihre Kinder geöffnet werden kann.
