Analyse Im Rathaus beginnt die Zeit nach Heinisch

Heiligenhaus · Jan Heinisch scheidet nach 13 Jahren aus dem Amt des Bürgermeisters aus. Ab morgen ist er CDU-Landtagsabgeordneter. In Düsseldorf hat er als ersten Arbeitsschwerpunkt "Kommunales". In Rat und Verwaltung der Stadt wird die Arbeit derweil neu sortiert.

 Nur von draußen bietet das Rathaus den altgewohnten Anblick. Innendrin geht es ans Stühlerücken und daran, Aufgaben neu zu verteilen. Wann der künftige Bürgermeister gewählt wird, ist offen.

Nur von draußen bietet das Rathaus den altgewohnten Anblick. Innendrin geht es ans Stühlerücken und daran, Aufgaben neu zu verteilen. Wann der künftige Bürgermeister gewählt wird, ist offen.

Foto: Achim Blazy(1) / Archiv (4)

Es war der offizielle Schlusspunkt gestern: Nach 13 Jahren verabschiedete sich Jan Heinisch von den Rathaus-Mitarbeitern. Vorangegangen war eine letzte Formalie: Heinisch schickte sein Entlassungsgesuch an Landrat Thomas Hendele - zum 31. Mai. Damit ist er danach kein Beamter mehr, kann sein CDU-Landtagsmandat am Donnerstag in der konstituierenden Sitzung in Düsseldorf wahrnehmen.

"Nicht so hoch hängen" wollte Heinisch seinen Abschied - deswegen auch keine offizielle Verabschiedung im Rat. Nur ein Gang durchs Rathaus war für gestern noch vorgesehen - Abschied von den Mitarbeitern. Dann hat auch die Zeit der Doppelbelastung durch terminbedingtes Pendeln zwischen altem und neuem Dienstort ein Ende. "Das geht für ein paar Tage", sagt Heinisch zur Zeit zwischen Wahlabend und konstituierender Landtagssitzung.

So geht es in Heiligenhaus weiter: Heinisch geht nicht so ganz, wie er erklärt. "Ich bleibe noch für eine Übergangszeit Geschäftsführer der Stadt- und Bodenentwicklungsgesellschaft. Hier sind noch Immobilienprojekte zu Ende zu bringen." Und dann war ein völlig neuer Dienstplan zu erstellen. Die Chefs der Ratsfraktionen berieten mit dem künftigen Ex-Bürgermeister Anfang der Woche, wer welche Termine übernehmen, wer wen vertreten wird. Mehr Aufgaben werden wohl auf die stellvertretenden Bürgermeister Ulrike Martin (SPD) und Heinz Peter Schreven zukommen. Da wären zum einen repräsentative Aufgaben, zum anderen aber auch "die Leitung von Hauptausschuss- und Ratssitzungen" wie Heinisch erläutert. Zum 1. Juni rückt überdies Chefstadtplaner Siegfried Peterburs offiziell im Rang eines Dezernenten in den Verwaltungsvorstand auf. Zudem wäre denkbar, einen "allgemeinen Vertreter" des Bürgermeisters zu ernennen. "Die Gemeindeordnung gibt das her, dafür müsste dann der Rat sorgen", sagt Heinisch. Den Termin für die Wahl des künftigen Bürgermeisters festzulegen, ist jetzt Sache des Landrats.

So startet Heinisch in Düsseldorf: "Wie ein Student im ersten Semester" fühlte sich der Neu-Parlamentarier in den ersten Düsseldorfer Vorbereitungstagen. "Stapelweise Formulare, Büroeinrichtung, EDV, Sitzplatz im Fraktionssaal - um die komplette Organisation muss ich mich kümmern." Und um den Chip für die Sicherheitsschleuse. Ein neues Mitarbeiterteam ist zu besetzen ("noch nicht komplett"). Und da wäre der Blick auf die konstituierende Landtagssitzung morgen.

Den Start bereitet Heinisch in der Arbeitsgruppe "Kommunales" mit vor. In unterschiedlichen Gruppen sitzen je fünf Vertreter aus CDU und FDP und loten für ausgewählte Themenblöcke aus, was und wie Zusammenarbeit gehen und wie Ziele definiert werden können.

Abseits von alledem hat Heinisch sich eins vorgenommen: "Ich habe zum Abschied viele Briefe bekommen. Die will ich alle auch beantworten - aber erst mit dem neuen Briefkopf."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort