Kreis Mettmann Ingwer - eine Knolle für fast alle Fälle

Kreis Mettmann · Für die innere Reinheit und äußere Kontur, als Vorbeugung gegen Erkältung oder zur Magenbesänftigung: Ingwer hilft.

Der Chinese kann nicht irren. Jedenfalls nicht in seiner traditionellen Medizin und dem damit verbundenen Wissen um Lebensmittel als Mittel zum Leben. Zu einem der wichtigsten, weil wirksamsten zählt Ingwer.

"Das gute darin ist der Wirkstoff Gingerol", erklärt Dr. Martina Müller, Ärztin und Ernährungsmedizinerin. Der beruhigt den Magen, worauf beispielsweise Segler schwören, um nicht seekrank zu werden. Aber auch an Land verfehlt ein bisschen der scharf-aromatisch, in kleine Fitzelchen geschnittenen und mit heißem Wasser überbrühten Wurzel ihre positive Wirkung auf den geschundenen Magen nicht.

Die Gingerole und ätherischen Öle regen die Speichelproduktion an, was die Verdauung verbessert und außerdem schmerzhafte Blähungen verhindert. Die Aktivierung der Verdauung übrigens ist für Figurbewusste ein weiterer schöner Grund, auf den regelmäßigen Einsatz Ingwers zu setzen. Die Fettverbrennung, sagen Ärzte, wird durchaus durch Schärfe animiert.

Da genießt Ingwer kein Alleinstellungsmerkmal, Chili geht in die gleiche Richtung. Der Zauber liegt darin, das Scharfes durstig macht und wer diesen Durst mit Mineralwasser stillt, regt seinen Stoffwechsel an.

"Das Immunsystem profitiert ebenfalls", weiß die Ärztin über Ingwer zu sagen. Denn die regelmäßige Aufnahme von Inger wirkt einer krankheits-, beispielsweise erkältungsbedingten, Abnahme des sogenannten Glutathions entgegen. Das wiederum ist ein wichtiges wasserlösliches Antioxidan, das das Immunsystem stimuliert, indem es die Funktion der weißen Blutkörperchen anregt.

Wer also regelmäßig auf die tolle Knolle setzt, bleibt gegen Viren gewappnet. Die wohltuende Wärme, die von einem frisch aufgebrühten Becher Ingwerwasser ausgeht, muss in ihrer positiven Auswirkung auf Körper und Seele nicht näher beschrieben werden. Wie nach einer solchen Infusion die körpereigene Heizung animiert wird, kann sich jeder vorstellen, wie Ernährungsberater bestätigen.

Die tropische Pflanze Zingiber officinale wird in vielen Ländern angebaut. Vermutet wird, dass Seefahrer den Ingwer einst von Indonesien aus nach Indien, Südostasien und nach Ostafrika brachten. Verwendet wird der Wurzelstock der Staude, der sich flach im Boden verzweigt. In Gemüseläden wie beim "Holländer" Ronald Aalbers an der Bechemer Straße werden frische Ingwerknollen verkauft. Außerdem gibt es ihn getrocknet als Granulat oder gemahlen.

Frischer Ingwer zeichnet sich durch zitronig-scharfes Aroma aus. Als Alleskönner ist er ein beliebtes Würzmittel in der asiatischen Küche. Von der Suppe über Vor- und Hauptgerichte bis zu Desserts lässt sich damit manch feiner Akzent setzen. "Essgold"-Chef Kai Meckenstock nutzt Ingwer beispielsweise immer dann, "wenn es um besondere Nuancen in Richtung Frische" geht.

Interessant findet Kai Meckenstock Ingwer als Beigabe zu einer Karottensuppe oder "immer dann, wenn ich mit Kokos arbeite". Ebenso gut schmeckt Ingwer aber auch zu exotischen Salaten und Dressings.

(RP)
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