Ratingen Integrationsrat setzt sich gegen Rassismus ein

Ratingen · Anlässlich des Internationalen Tags gegen Rassismus forderte der Vorsitzende des Integrationsrates, Samuel Awasum, alle demokratisch gesinnten Menschen in Ratingen auf, gegen Rassismus aktiv zu werden. Jetzt erneuerte er seinen Aufruf.

"Diskriminierung und Ausgrenzung von Minderheiten, Andersdenkenden und -lebenden haben ihren Ursprung in rassistischer Weltanschauung und untergraben die Grundpfeiler einer vielfältigen, demokratisch verfassten Gesellschaft", sagte er. Gerade der Wahlerfolg der rechtspopulistischen Partei "Alternative für Deutschland" (AfD) bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt gebe Grund zur Sorge.

Denn die Partei hat aus Awasums Sicht einen großen Teil ihres Wahlerfolges einer künstlich erzeugten Angst vor Migranten und Flüchtlinge zu verdanken. Besorgniserregend nennt er in diesem Zusammenhang den dramatischen Anstieg von Gewalt gegen Flüchtlinge im vergangenen Jahr, der an die rassistischen Ausschreitungen und Mordanschläge der Jahre 1990 bis 1993 erinnere. Kritik des Integratiosrats: Sehr häufig werden die Täter nicht ermittelt und kommen ungestraft davon, was sie zur Wiederholung motivieren könnte.

Der Vorsitzende des Integrationsrates nimmt bei der Bekämpfung des Rassismus alle demokratischen Kräfte der Zivilgesellschaft in die Pflicht: "Wir Demokraten müssen im Vorgehen gegen Rassismus und Rechtspopulismus Einigkeit demonstrieren und diese Bewegungen als gefährliche menschenverachtende Ideologien entlarven. Gerade die rechtspopulistischen Parteien treten gerne im Gewand der demokratischen Parteien auf und behaupten, die Stimme des 'einfachen' Volkes zu sein. Diese perfide Propaganda ist oft nicht ohne Weiteres für jeden zu durchschauen. Daher sind alle demokratischen Kräfte der Zivilgesellschaft aufgefordert, eine Gegenkraft zu bilden, die Aufklärung leistet."

Der Landesintegrationsrat NRW hatte bereits vor den Kommunalwahlen im Jahr 2014 einen Zehn-Punkte-Plan gegen Rassismus und Rechtspopulismus entwickelt. Der Integrationsrat bittet erneut alle Kräfte, denen das friedliche und gleichberechtigte Zusammenleben in Ratingen ein Anliegen ist, bei der Umsetzung des Plans zusammenzuarbeiten.

(RP)
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