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Ratingen Jagdsaison auf Schnäppchen ist eröffnet

Ratingen · Früher hieß er Sommerschlussverkauf, jetzt "Sale". Kluge Rechner nutzen die rapiden Preissenkungen.

 Ob Textilketten, Schuhhäuser oder inhabergeführte Boutiquen - überall locken verheißungsvolle Schilder mit eigentlich unwiderstehlichen Offerten.

Ob Textilketten, Schuhhäuser oder inhabergeführte Boutiquen - überall locken verheißungsvolle Schilder mit eigentlich unwiderstehlichen Offerten.

Foto: dietrich janicki

Rein rechtlich gesehen gibt es keinen Sommerschlussverkauf mehr. Denn mit der Neuregelung des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb wurden 2004 staatlich geregelte Sonderverkäufe beendet. Dankenswerterweise halten sich aber auch ohne gesetzliche Vorgabe viele Händler an die beim Verbraucher beliebten Rabattzeiten. Neudeutsch heißen sie "Sale". Und ein solcher Sommer-Sale läuft entlang der Innenstadt gerade an.

 Stefanie Krause: "Das Preis-Leistungs-Verhältnis muss stimmen."

Stefanie Krause: "Das Preis-Leistungs-Verhältnis muss stimmen."

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

"Dass ich richtig motiviert bin, sieht man doch", erklärt Rüdiger Bingheim. Über einem Arm stapeln sich bei dem Ratinger Jeans in verschiedenen Farbnuancen und Ausarbeitungen. Für die Auswahl der richtigen Hose nimmt er sich Zeit. "Die werden alle anprobiert." Und am Ende wird diejenige ausgewählt, die am besten sitzt. Das "Preis-Leistungsverhältnis muss stimmen", lautet auch bei Stefanie Krause ein wichtiges Kaufargument. "Ich achte sehr auf die Preise."

 Sarah Rüttger kauft lieber online ein - wegen der "Öffnungszeiten".

Sarah Rüttger kauft lieber online ein - wegen der "Öffnungszeiten".

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Allerdings ist sie bei manchen Textilien dann aber "so von dem Teil angetan, dass ich es auch zum regulären Preis kaufe." Schließlich sei es ja gar nicht sicher, dass ausgerechnet so ein Lieblingstextil dann auch wirklich reduziert wird. "Und dann noch in der richtigen Größe da ist."

Ob Textilketten wie H&M oder Bonita, Schuhhäuser oder inhabergeführte Boutiquen - überall locken verheißungsvolle Schilder mit eigentlich unwiderstehlichen Offerten.

Bis zu 50 Prozent Ersparnis verspricht Wäschespezialist Hunkemöller, ebensolche Margen bieten auch Apanage und Engbers an. "Dass jetzt hochoffiziell der Startschuss für den Sommerschlussverkauf gefallen wäre, das weiß doch heute keiner mehr", vermutet Gudrun Bilz. In der von ihr geleiteten C&A-Filiale gibt es "wie bei allen anderen auch" in signalrot ausgewiesene Schnäppchen.

"Zur Saisonbereinigung ist der ,Sale' natürlich ganz besonders herausgestellt", erklärt sie die unübersehbaren Maßnahmen, mit denen Platz im Lager geschaffen werden soll. Auch, wenn der Himmel derzeit grau verhangen ist, ist das Interesse an sommerlicher Ware "riesig. Bei Artikeln wie Shorts, Chinos, Blusen und T-Shirts ist die Nachfrage groß." Wobei sich das Einkaufsverhalten nicht über einen Kamm scheren lässt.

Gaby Maas nutzt "gerne einen freien Tag, um bummeln zu gehen". Auf der gezielten Suche ist sie dabei nicht: "Spricht mich etwas an, kaufe ich es." Melanie Müller dagegen hat "immer genaue Vorstellungen, was noch in den Kleiderschrank soll". Nur, weil etwas wenig bis gar nichts kostet, kommt es ihr nicht in die Tüte.

Auch Thomas Cremer geht planvoll vor, "gekauft wird, was gebraucht wird". Übrigens auch das Motto von Frank Mommers. Arbeitsbedingt trägt er tagsüber Anzug und Krawatte, privat mag er es lässig. "Und je nachdem, wo etwas fehlt, stocke ich auf."

So wie Sarah Rüttger. Allerdings zieht sie dafür nicht durch die Läden. "Ich bestelle online. Grundsätzlich. Das kann ich nämlich zu jeder Tages- und Nachtzeit machen. Das ist bequemer."

(RP)
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