Ratingen/Heiligenhaus Jan Heinisch will die Westbahn anschieben

Ratingen/Heiligenhaus · Der Bürgermeister von Heiligenhaus will als Nachfolger von Wilhelm Droste in den Landtag ziehen.

Es sind noch knappe fünf Monate bis zur Landtagswahl - und gerade im Norden des Kreises Mettmann dürfte die in diesem Jahr besonders spannend werden, denn dort wechselte das Direktmandat in der Vergangenheit immer wieder zwischen CDU und SPD.

Doch in diesem Jahr ist etwas anders, erstmals seit über 20 Jahren gehen die Christdemokraten nicht mit Wilhelm Droste als "Ur-Ratinger" in die Abstimmung - eine schwere Bürde? "Das sehe ich nicht so", stellt der frisch gewählte Ratinger CDU-Chef Patrick Anders klar: "Wilhelm Droste war für uns immer ein wichtiger Faktor, aber letztlich kommt es ja nicht bloß auf die Regionalität eines Kandidaten an sondern auch auf die Kompetenz. Und ich denke, da haben wir eine sehr gute Wahl getroffen." Anders klingt, als sage er das nicht bloß, weil der Angesprochene, der Heiligenhauser Bürgermeister Jan Heinisch, mit am Tisch sitzt. Er meint es so: "Wenn jemand für diese großen Fußstapfen der richtige ist, dann wohl Jan Heinisch." Der promovierte Jurist weiß, dass er ein schweres Erbe antritt im ersten Wahlkampf nach der Droste-Ära: "Ich habe andere Schwerpunkte, komme zum Beispiel aus der kommunalpolitischen Ecke, während Wilhelm ja nun Landespolitiker durch und durch ist."

Sorgen darüber, dass es für ihn als Heiligenhauser schwer werden könnte, die Wähler in der Dumeklemmerstadt zu erreichen, hat er absolut nicht: "Es ist ja nun nicht so, dass ich hier völlig unbekannt bin. Ich habe viele Bezüge nach Ratingen und wäre auch fast in Homberg aufgewachsen und nicht in Heiligenhaus." Und auch die Themen, die in Ratingen wichtig sind, kennt er aus eigenem Erleben: "Die Verkehrsinfrastruktur mit der A44 und der Westbahn spielen hier eine große Rolle", so der Kandidat. Von großer Bedeutung dürfte allerdings auch in seinem Wahlkreis das Thema innere Sicherheit sein: "Bei uns sind die Zahlen der Wohnungseinbrüche bedenklich hoch. Damit muss man offen umgehen, den Menschen zeigen, dass man um ihre Sicherheit bemüht ist. Es darf aber nicht passieren, dass man dieses Thema mit Schaum vor dem Mund angeht. Hier ist Sachlichkeit gefragt." Heinisch, sonst eher der Mann der moderaten Töne, wird energisch, wenn er darauf zu sprechen kommt: "NRW braucht den Wechsel. In Sachen Schulen, Sicherheit und Wirtschaft sind wir Schlusslicht in Deutschland, das muss anders werden." Man wolle aber keinen Wahlkampf gegen andere machen, sondern sich vor allem darum kümmern, die eigenen Ziele und Ideen unters Volk zu bringen. "Für den Wahlkampf haben wir viele Ideen, werden auch auf neue Kommunikationsmethoden wie Whatsapp setzen und vor allem auf Präsenz. Es ist wichtig, den Menschen zu zeigen, dass man sich für ihre Probleme und Ängste interessiert", blickt CDU-Chef Anders in die Zukunft.

Ein guter Listenplatz ist Heinisch sicher, doch als Ruhekissen sieht der freiwillige Feuerwehrmann das nicht: "Das ist alles kein Selbstläufer. Wir treten an, um den Wahlkreis direkt zu holen. Ausruhen wäre das falsche Zeichen. Wahlkampf bedeutet auch immer so viel Einsatz und Engagement wie möglich zu zeigen."

(RP)
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