Heiligenhaus Jazzlegende spielt in der Kant-Aula

Heiligenhaus · Musikschullehrer Roland Nikoleit konnte Bill Watrous für einen Big-Band- und Swingabend à la "Viva Las Vegas" am kommenden Sonntag, 4. Oktober, gewinnen. Er verspricht "einfach nur gute Musik".

 Musikschullehrer Roland Nikoleit und Stephan Nau vom Kulturbüro freuen sich auf den prominenten Gast.

Musikschullehrer Roland Nikoleit und Stephan Nau vom Kulturbüro freuen sich auf den prominenten Gast.

Foto: achim blazy

Er ist einer der gefragtesten noch lebenden Jazz-Posaunisten, hat mit Größen wie Quincy Jones, Johnny Richards und Woody Herman zusammengearbeitet, und eigentlich kennt er zu jedem Jazzgiganten eine ganz persönliche Geschichte - Bill Watrous kommt nach Heiligenhaus und sorgt mit einem Big-Band-Abend à la "Viva Las Vegas" für die ganz große Show.

Die lieferte er zum Beispiel auch schon zu Frank Sinatras 65. Geburtstag ab. "Und Sinatra hat nur die Besten eingeladen", weiß Roland Nikoleit und fügt schmunzelnd an: "Da wäre ich schon gerne dabei gewesen." Am Sonntag, 4. Oktober, 20 Uhr, weht dann mit dem einzigartigen Solisten ein Hauch von Sinatras Geburtstags-Sause durch die Kant-Aula, gemeinsam mit der Düsseldorfer Big Band "The Brass'n Beat Machine", die bereits auf dem Heiligenhauser Stadtfest gemeinsam mit Roland Nikoleit aufgetreten ist. Er unterrichtet an der Heiligenhauser Musikschule Posaune und Popular Gesang und ist musikalischer Leiter.

Mit der Organisation von insgesamt acht Abenden mit der Jazz-Legende erfüllt sich Nikoleit einen kleinen Traum, passend zu einem persönlichen Jubiläum. Bereits der Auftakt in München war ein toller Erfolg, die Tournee führt durch ganz Deutschland, und einen Abstecher nach Belgien gibt es auch noch. Für Stephan Nau, den Kulturbüro-Chef, selbst Jazz-Fan, ein ganz besonderer Abend: "Die Möglichkeit, solch einen Abend anbieten zu können, durften wir uns natürlich nicht entgehen lassen." Den Kontakt zu der 76-jährigen Legende hat der Musiker und Musikschullehrer Nikoleit hergestellt. Über Internet-Recherche hat Nikoleit herausgefunden, an welcher Universität Watrous lehrt; und auch wenn der E-Mail-Kontakt auch nur zögerlich zum Erfolg führte, der Duisburger blieb unbeirrt und hartnäckig - mit Erfolg. "Auch als langjähriger Profimusiker ist es üblich, Unterricht zu nehmen, und Bill ist der Beste. Vor allem seine Technik beeindruckt mich immer wieder." Es gebe niemanden, der die Posaune so schnell spiele wie Watrous, sagt Nikoleit schon fast schwärmerisch, "trotzdem kann er auch Balladen fantastisch spielen". Zwischen dem Schüler und dem Lehrer ist eine Freundschaft entstanden. "Eigentlich haben Bill und seine Frau mich fast schon adoptiert", schmunzelt der dreifache Vater. "Eine Woche lang habe ich viele Stunden bei ihm an der US-Westküste verbracht und eine Menge gelernt."

Das Programm, das Solist Watrous und Nikoleit als musikalischer Leiter auf die Bühne bringen, ist eine Mischung aus Watrous' eigenen Arrangements sowie Jazz-Standards aus dem Great American Songbook. "Wir wollen die Swing-Ära aufleben lassen, dazu gehören dann natürlich auch Titel von Sinatra und dessen Freunden." Nikoleit betont: "Man muss nicht Jazz-Fan sein, um Gefallen an diesem Abend zu finden. Im Gegenteil, in den Hoch-Zeiten war Swing Popmusik, zu der alle getanzt haben." Verstärkt wird an dem Abend in der Kant-Aula übrigens nur der Solist und der Gesang: Swing pur.

(sade)
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