Heiligenhaus Junge Entdecker räumen im Wald auf

Heiligenhaus · 38 Kinder verbringen derzeit ihre Osterferien im Entdeckercamp des Umweltbildungszentrums (UBZ). Mit dem Förster in den Wald.

 Kinder räumen im Wald den Müll anderer Leute weg: Auch das gehört zum Entdeckercamp des Umweltbildungszentrums.

Kinder räumen im Wald den Müll anderer Leute weg: Auch das gehört zum Entdeckercamp des Umweltbildungszentrums.

Foto: Achim Blazy

Eigentlich ist Förster Hannes Johannsen ein fröhlicher Mensch, aber es gibt Situationen, da ist er nicht mehr so fröhlich. Wenn er in den Wald geht und sieht, dass da wieder was liegt, was da nicht hingehört, dann gefällt ihm das gar nicht. Aber das geht ihm gar nicht alleine so, stellt er immer wieder fest. Dass Müll in der Natur "echt uncool" ist, finden nämlich auch die 38 jungen Entdecker, die eine Woche lang im Feriencamp des Umweltbildungszentrums den Wald und seine zahlreichen, aber gar nicht mal so geheimen Geheimnisse erforschen.

Deswegen zogen die Ferienkinder zwischen sechs und 13 Jahren gemeinsam los, um den Wald aufzuräumen - das muss schließlich jemand machen. Denn im Gegensatz zu den Müllsündern wissen die Kinder ganz genau, dass der Unrat nicht nur im Wald gar nicht gut ist. "Das ist nicht gesund für Tiere und für die Pflanzen auch nicht und schön ist es auf keinen Fall", weiß einer der Entdecker. Ein junger Oberilper kennt das Problem auch aus der Stadt: "Bei uns in der Nähe gibt es einen Platz, da stehen acht Mülleimer und der Müll liegt trotzdem noch daneben."

Mit dem obligatorischen Tuten des Waldhorns stimmte Johannsen die Entdecker ein. Die wissen auch genau, warum der Müll im Wald landet: "Die Leute sind einfach faul und haben keinen Bock zum Mülleimer zu gehen. Denen ist das egal." Den jungen Entdeckern aber nicht. Schon auf dem Weg vom Umweltbildungszentrum zum Einsatzort im Naturschutzgebiet Vogelsangbachtal, genauer gesagt im Paradies, wurde deutlich, warum die Truppe losziehen musste, denn bereits am Wegesrand gab es viel Unrat zu finden. Der erste Fund, ein Stofffetzen vom Fußballverein Borussia Mönchengladbach, war nur der Anfang. Der achtjährige Fynn und sein Freund Yahya (9) haben eine ziemlich eindeutige Meinung über die Leute, denen sie jetzt hinterher räumen. "Wer seinen Müll einfach so in die Landschaft wegschmeißt, ist ein echter Idiot", sagt Fynn frei heraus. Dem kann nicht nur Yahya zustimmen. Die Freude am Camp trübt der Aufräum-Tag allerdings kein bisschen. "Das Feriencamp ist super. Mit Hannes macht es sowieso immer Spaß", finden die beiden.Die überdachte Feuerstelle ist immer der Dreh- und Angelpunkt bei den Aktionen. Auch vom Wetter lässt man sich nicht abschrecken und dreckige Hände sind fast schon eine Grundvoraussetzung.

Bereits zum Ferienbeginn am Montag hatten die Kinder eifrig gebastelt und "Restaurants" für gestresste Vogeleltern eröffnet. Die hängen bei vielen der jungen Teilnehmer bereits in den Gärten oder auf den Balkonen. Das Umweltbildungszentrum kennen fast alle der jungen Heiligenhauser ganz gut. Regelmäßig gehen die Grundschüler mit Förster Johannsen in den Wald. Seit 2009 gibt es die Möglichkeit, dass die Kinder in den Ferien den Wald mit dem Förster erobern können. So ist die Nachfrage für das Ferienangebot groß. Tatkräftige Unterstützung für die Entdecker beim Aufräum-Tag gab es übrigens auch von den beiden Bürgermeistern Jan Heinisch und Heinz-Peter Schreven, der auch Vorsitzender des Trägervereins des UBZ ist.

(RP)
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