Ratingen Junge Sänger greifen nach den Sternen

Ratingen · Heute Abend endet der dreiteilige Konzertzyklus der Ratinger Grundschulen in der Stadthalle.

 Die Kinder der Heinrich-Schmitz-Schule wollten beim Konzert der Ratinger Grundschulen hoch hinaus zu den Sternen.

Die Kinder der Heinrich-Schmitz-Schule wollten beim Konzert der Ratinger Grundschulen hoch hinaus zu den Sternen.

Foto: D. Janicki

Lydia ist furchtbar langweilig, in diesem grauen Ratingen. Deshalb will sie ganz schnell ganz weit weg. Als Sternenfahrerin schlüpft sie in einen silbrigen Overall und hat die Rakete schon startbereit, als ihre beste Freundin kommt, um sie zum Bleiben zu überreden. Schließlich braucht die Sache mit der Weltraumfahrt jede Menge Mathematik und Formeln. Das allein schreckt die Raumfahrerin nicht. Doch der Abschied von den Freunden? Das ist schon etwas anderes...

Mit diesem stimmungsvoll ausgeleuchteten Weltraum-Epos "Auf fernen Sternen" begann die Paul-Maar-Schule am Montagabend ein dreiteiliger Konzert-Zyklus, der heute Abend in der Stadthalle zu Ende geht (18.30 Uhr, Eintritt frei): Jeweils anderthalb Stunden lang "singen, spielen und tanzen" Ratinger Grundschüler auf der größten Bühne der Stadt. Am Montag präsentierten die Erich-Kästner Schule "Tierlieder", die Heinrich-Schmitz-Schule mit "Zeichentrickfilme - getanzt" und die Anne-Frank-Schule kam mit der Feststellung "Im Zirkus ist der Teufel los".

Zwölf Grundschulen konnten die Projektleiterinnen Ulrike Niermann und Eva Müskens für diesen künstlerischen und logistischen Kraftakt begeistern. Erneut bekamen die jungen Künstlerinnen und Künstler unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Klaus Pesch die Stadthalle honorarfrei für ihre Auftritte gestellt - samt aller Experten für Licht, Ton und Haustechnik. So ist es seit 36 Jahren alle zwei Jahre Brauch.

Die Begründung lieferte die ehemalige Schulleiterin Eva Müskens als Moderatorin in ihrer Begrüßung: Musik habe drei Pluspunkte. Die Beschäftigung mit Noten und Melodien steigere die Intelligenz. Zugleich würden Glückshormone ausgeschüttet. Und die Beherrschung eines Instruments steigere gerade als Folge der Auf und Abs bei den manchmal nervenden Proben das Selbstbewusstsein. Wer diese Einleitung für einen allzu esoterischen Ansatz hielt, konnte sich spätestens bei der getanzten Elefantenparade aus dem Dschungelbuch von der Richtigkeit der Thesen überzeugen. Eben noch Dreikäsehochs verwandelten sich die Kids sehr überzeugend in tonnenschwere Pflanzenfresser, so dass die Zuschauer jeden einzelnen Schritt der gespielten Dickhäuter zu spüren glaubten.

Besonders beeindruckend: Zwei von vier Schulen machten auch die Musik zu ihrem Bühnenprogramm selbst - von der Pauke übers Xylophon bis hin zum Cello entlockten angehende Musiker ihren Instrumente die zu 98,5 Prozent passenden Töne - Fehlgriffe kommen schließlich selbst in großen Profi-Orchestern vor. Und so wechselte ein wilder Affentanz mit dem zarten Schmelz von Biene Maja-Melodien, tanzten Marienkäfer Can-Can, ging es musikalisch vorbei am hyperaktiven Känguru, der alten griesgrämigen Seeschlange hin zu seiner Majestät, dem Löwen.

Am Ende schnappten sich zwölf Musikkinder große Filzhüte, in die begeisterte Zuschauer an den Ausgängen der Dumeklemmerhalle einen Obolus nach eigener Wahl einwarfen. "Das so gesammelte Geld kommt den Musikklassen der Grundschulen zu Gute", versprach Moderatorin Eva Müskens.

(dne)
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