Ratingen Katholische Jugend feiert Halloween

Ratingen · Das Jugendleitungsteam von St. Peter und Paul bereitet alles für eine schaurig-gruselige Party vor.

 Dass sich das Treiben zu Halloween - hier in Form eines ausgehöhlten Kürbis - und christlicher Glaube nicht ausschließen, beweist die Pfarre St. Peter und Paul.

Dass sich das Treiben zu Halloween - hier in Form eines ausgehöhlten Kürbis - und christlicher Glaube nicht ausschließen, beweist die Pfarre St. Peter und Paul.

Foto: achim blazy

Über die vorgefertigten Halloween-Kostüme mag man ja unterschiedlicher Meinung sein. Aber wegen einer Party zum Oktober-Ausklang am 31. Oktober ist sicher noch niemand vom wahren Glauben abgefallen. Deshalb kann das Jugendleitungsteam von St. Peter und Paul auch ungestraft eine entsprechende Party ausrichten, können die Gäste den lustigen Abend unbeschadet überstehen. Der Teufel jedenfalls steckt nicht im Kürbis.

Dieses Fest findet nicht zuletzt wegen des großen Erfolgs der Fete im vergangenen Jahr statt, zu der sich das Jugendleitungsteam nach drei Jahren Pause entschlossen hatte. Die Jugendlichen werden auch diesmal mit lustig-gruseligem Schmuck die Jugendräume dekorieren und für die nötige Verpflegung sorgen.

Nachdem Karneval schon eine ganze Weile vorbei ist, findet die Party für alle Besucher natürlich in entsprechender Verkleidung und mit Schminke statt; mit Musik, Tanz und Spielen soll der Abend verbracht werden - die Besucher ab sieben Jahren werden bei dem Geisterabend auf gleichaltrige Kinder treffen und mit den jungen Leuten des Jugendleiter-Teams die Zeit verbringen.

Bislang haben die Jugendleiter auf der Homepage ihres Teams und bei Facebook auf ihr Vorhaben aufmerksam gemacht und alle Messdiener und Messdienerinnen informiert. Es sind aber noch Jungen und Mädchen eingeladen, die zu keiner kirchlichen Gruppe gehören, aber gern in der Gruppe Halloween feiern wollen.

Wer im Zusammenhang mit Halloween in Ratingen Böses wittert, braucht für die Unternehmung an der Turmstraße sicher nichts Arges zu befürchten. Wer aber weiter zum Ursprung des Festes forscht, findet in der Entstehungsgeschichte beides: heidnische und christliche Elemente. Ganz genau wird man den Ursprung nicht dem dunklen Wabern der Geschichte entreißen können. Da kann schon keltisch-rituelles Treiben vor sich gegangen sein. Aber - wie so häufig - ließ das umarmend Christliche nicht lange auf sich warten.

Am 1. November nämlich wird das Hochfest Allerheiligen gefeiert. Und das hat schon vor Jahrhunderten Halloween seinen Namen geliehen. Die englische Bezeichnung der Halloween-Volksbräuche stammt mit Sicherheit vom Begriff "All Hallows' Eve" ab, also, übersetzt, vom "Vorabend von Allerheiligen". Weiterhin ist in der Historie die Rede vom Bösewicht Jack Oldfield, der zu seinen Lebzeiten nur Böses getan hat und zudem ein Betrüger und Trinker war. Er soll den Teufel durch eine List auf einen Baum gelockt und ein Kreuz in den Stamm geritzt haben, so dass der Teufel den Baum nicht mehr verlassen konnte. Jack ließ ihn erst wieder herunter, als dieser ihm versprochen hatte, seine Seele nicht zu begehren. Als Jack schließlich starb, fand er weder einen Platz im Himmel, weil er sich nie gut verhalten hatte, noch in der Hölle, weil der Teufel seine Seele nicht besitzen durfte.

Voller Erbarmen gab der Teufel Jack einen Funken in einer ausgehöhlten Rübe, mit der er in der Dunkelheit zwischen Himmel und Hölle umherwandern konnte. Der Ursprung des beleuchteten Kürbisses war demnach eigentlich eine beleuchtete Rübe. Doch in den USA, wohin christliche Iren mitsamt ihren Bräuchen ausgewandert waren, gab es mehr Kürbisse als Rüben.

Bei uns holen - wie es der Wochenmarkt zeigt - die Kürbisse inzwischen mächtig auf. Sie werden sicher auch am Freitagabend an der Turmstraße leuchten.

(RP)
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