Ratingen Katzen- Jury kürt die Schönsten der Schönen

Ratingen · Die Internationale Schau nebst Wettbewerben in der Eissporthalle ist ein zweitägiges Fest für Fans und Experten.

 Richterin Helene Reiter und ihre Kollegen hatten auf der Rassekatzen-Ausstellung in der Eissporthalle viele "Stubentiger" zu begutachten.

Richterin Helene Reiter und ihre Kollegen hatten auf der Rassekatzen-Ausstellung in der Eissporthalle viele "Stubentiger" zu begutachten.

Foto: D. Janicki

So richtig arrogant gucken kann kein Hund. Aber Katzen können es, und wenn sie in "show condition" sind, wie eine niederländische Ausstellerin erklärt - dann scheinen sie über alles erhaben. Zwei Tage lang war das zu erleben - bei der internationalen Rassekatzenausstellung in der Eissporthalle. Pro Tag räkelten sich knapp 300 Aristocats gravitätisch in den Käfigen, waren zum Teil von weither angereist und trugen ihr mehr oder weniger langes Fell zu Markte. Ein heimisches war nicht dabei - obgleich es auch Ratinger im veranstaltenden "Ersten Deutschen Edelkatzenzüchter-Verband" (DEKZ) gibt, im ältesten deutschen Katzenzuchtverein.

Dessen Grundsätze sind streng und unterscheiden sich von manch anderem Verein - so sind aber die Tiere, die da zum Schönheitswettkampf an den Start gingen, alle gesund, gechippt, gut gepflegt, vorbereitet und keine Babies mehr. Winfried Hölter, zweiter Vorsitzender des Verbandes und seit mehr als drei Jahrzehnten gewiefter Organisator von Tierausstellungen aller Art, kennt alle Bedingungen.

Und so ruhten die edlen Tiere - oder soll man einfach mal sagen "dösten sie" - in den genormten, würfelförmigen Käfigen von 75 Zentimetern Kantenlänge in kompletter Eleganz.

Die Käfige wiederum, die dem Verband gehören, müssen von den Katzen-Besitzern jeweils mit einer heimeligen Gardinendekoration ausgestattet sein, die allein schon Heimat suggeriert und vom einfarbigen, coolen Modell bis hin zu besticktem und mit Pailletten besetzten Prachtwerk reichte. Manche Katze lag auf einem weichen Stöffchen, manche hatte ein kleines Sofa, manche war in gemütliche Eigenkonstruktionen gekuschelt.

Dazu müssen die Besitzer Wasser- und Trinknapf sowie Katzenklo mitbringen. Dass zu einem Schönheitswettbewerb auch noch Batterien von Fellpflegemitteln, Bürsten und Kämmen für den finalen Glanz gehören, versteht sich von selbst.

Perenelle zum Beispiel, aus den Niederlanden angereiste zwei Jahre alte Main-Coon-Katze, hatte für den Wettbewerb unter anderem eine Haarwäsche mit viererlei Shampoos hinter sich gebracht, wobei sie, wie viele andere Diven, wirklich keine Scheu vor dem Wasser hat. Der Preis für die lange Anreise aus der Nähe von Amsterdam war allerdings vorübergehendes Übelsein mit aktivem Brechreiz.

Es wurden die Schönsten der Schönen von einer internationalen Jury begutachtet - mal waren es die zierlichen, nahezu haarlosen Sphynx-Katzen, mal die gut rund zehn Kilogramm schweren und von Nasen- bis Schwanzspitze gut 1,20 Meter messenden Maine Coons, Staatskatzen des Bundesstaates Maine und ehemals als working cats bezeichneten Tiere. Das wiederum sind "Haus- und Gebrauchskatzen".

Die Aussteller blieben bei der zweitägigen Veranstaltung weitgehend unter sich und verbrachten ihre Zeit nahe den prachtvollen, vierbeinigen Lieblingen. Dennoch waren sie jederzeit bereit, aus ihrem prallen Nähkästchen zu plaudern und profundes Wissen freundlich weiterzugeben.

Wettbewerbs-Ergebnisse ab heute unter www.dekzv.de.

(gaha)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort