Ratingen Kinder machen den Baggerführerschein
Ratingen · In der Erlebniswelt am Blauen See können Kinder ein Bagger-Diplom erwerben. Auch Erwachsene dürfen mitmachen.
Zunächst sieht alles nach einer richtigen Baustelle aus. Doch die beiden Bagger, die auf einem Hügel zwischen der Erlebniswelt und den Trampolinen am Blauen See stehen, werden von Kindern bedient. Eines der neuen Angebote am Blauen See ist das Baumeistercamp.
Dort können nicht nur Kinder das Führen eines Baggers erlernen, sondern auch Erwachsene. Zunächst bekommen die Teilnehmer des zweistündigen Kurses eine theoretische Einführung, in der ihnen alles rund um den Bagger und seine Bedienung erklärt wird. Danach geht es ans Baggern. Der praktische Teil ist für die Kinder der Höhepunkt. Max (7) sagt: "Das Fahren mit dem Bagger macht am meisten Spaß."
Angeleitet werden die vier Jungs von Heinz Smerlewski, selbst Baggerführer. Inge Langhorst, Geschäftsführerin der Erlebniswelt Blauer See GmbH, erklärt die Aufgabe der vier Jungen: "In Zweier-Teams müssen die Kinder zunächst ein Rohr ein- und wieder ausgraben. Der Sand darf dabei nur in dem Bereich landen, der mit Holzpfählen abgesteckt ist. Dabei ist nicht nur der Baggerführer gefragt, sondern auch derjenige, der von außen die Kommandos gibt. Daran erkennt man, dass hier nicht nur gelernt wird, einen Bagger zu bedienen, sondern auch mit anderen zu kommunizieren. Wenn man bedenkt, dass sich die Kinder nicht kennen, ist es faszinierend, wie schnell sie sich aufeinander einlassen und die einander gegebenen Kommandos befolgen." Eifrig sind Max (7) und Philip (8) währenddessen dabei, das Rohr auszugraben. Mit gezielten Anweisungen, die sie sich selbst geben, schaffen es die beiden in kürzester Zeit, es freizulegen. Der Stolz ist ihnen dabei anzusehen. Max bestätigt: "Wir haben uns direkt alle gut verstanden."
Smerlewski gibt ihnen zwischendurch immer wieder Tipps und achtet auf die Sicherheit: "Es ist mal was anderes als auf der Baustelle. Zu sehen, wie viel Spaß die Kinder an dieser Sache haben, ist toll." Langhorst freut sich über die Resonanz: "Das Baumeistercamp wird super angenommen. Es ist etwas für Groß und Klein. Vor allem die Kinder lernen sehr schnell, wie der Bagger funktioniert. Das hohe Maß an Koordination, die man für eine Bedienung eines Baggers braucht, geht bei ihnen nach ein bisschen Übung spielend."
Nachdem das Rohr ein- und ausgebuddelt wurde, werden die Zweier-Teams getauscht, damit jeder einmal sowohl mit dem 1,5-Tonnen-Bagger, als auch mit dem 3,5-Tonnen-Gerät arbeiten darf.
Auch Erwachsene nehmen oft das Angebot an: " Ich hatte Mütter hier, die wollten ihre Kinder anmelden. Die hatten aber keine Lust. Am Ende saßen die Mütter dann selbst im Bagger", sagt Langhorst.
Smerlewski bestätigt: "Sie wären überrascht, wie viele Erwachsene den Kurs belegen." Das Entscheidende sei, dass, egal ob Kind oder Erwachsener, jeder sich ausprobieren und damit seine Fähigkeiten erweitern könne. So gibt am Ende des Kurses Heinz Smerlewski bekannt: "Jungs, ihr wart richtig gut! Ich hätte nicht gedacht, dass ihr das so schnell schafft. Demnächst nehme ich euch mit auf meine Baustellen, dann könnt ihr dort baggern. Das Diplom habt ihr euch verdient." Der Jubel ist groß, denn jedes Kind erhält nun sein eigenes Bagger-Diplom, in Form einer Urkunde und eines Bildes, das an den Tag erinnern soll.
Smerlewski schickt die Jungs aber nicht nur damit nach Hause, sondern verspricht: "Wenn ihr nächstes Jahr wiederkommt, dann könnt ihr hier auch andere Maschinen ausprobieren. Welche das sein werden, verrate ich aber noch nicht. Natürlich könnt ihr auch vorher vorbeischauen."
Der Jubel jedenfalls ist groß und Max ist sich ganz sicher: "Ich würde das jedes Mal wieder mitmachen!" Der Berufswunsch von Max ist nach diesem spannenden Tag natürlich auch glasklar: "Wenn ich groß bin, werde ich Bauarbeiter, dann kann ich den ganzen Tag Bagger fahren." Dabei leuchten seine Augen, und auch seine Mutter ist stolz . Immerhin hat er jetzt den Baggerführerschein.
