Heiligenhaus Kindersicher durch den Alltag

Düsseldorf · Schüler der Adolf-Clarenbach-Grundschule beschäftigten sich eine Woche lang mit dem Thema Sicherheit. An Bundeskanzlerin Merkel schickten sie einen Brief mit der Frage, warum Zigaretten nicht verboten werden.

 Angela Merkel wird von der SPD kritisiert.

Angela Merkel wird von der SPD kritisiert.

Foto: AP, AP

Ein etwas anderer Unterricht fand in den letzten Tagen an der Adolf-Clarenbach-Grundschule in Isenbügel statt. Fünf Tage lang beschäftigten sich alle acht Klassen mit dem Thema "Sicherheit". Seit Jahren ist diese Projektwoche ein fester Bestandteil des Schuljahres. Jeder Jahrgang hat dabei einen eigenen Schwerpunkt, den alle Schüler in den vier Grundschuljahren kennenlernen.

Mit kleinen Theaterstücken, Gedichten und Liedern präsentierten die Schüler gestern in der Sporthalle, was sie im Verlauf der Woche gelernt haben. "Das Bauchgefühl hat meistens recht", stellten die Schüler des zweiten Jahrgangs fest. "Wenn man ein schlechtes Gefühl bei einer Sache hat, dann stimmt etwas nicht, und dann muss man auch laut und deutlich Nein sagen."

Wenn dann allerdings doch mal etwas schief läuft und sich jemand verletzt, dann können ab sofort die Kollegen aus den dritten Klassen helfen, denn deren Projektthema war die Erste Hilfe. Stabile Seitenlage und Pflaster zuschneiden ist für sie jetzt kein Problem mehr. Da zeigten sich auch die Eltern begeistert: "Das Projekt finde ich sehr gut, vor allem, weil die Kinder viel mitnehmen. Mein Sohn kann kleinere Wunden locker allein versorgen. Weil sich die Themen bei der Präsentation jedes Jahr wiederholen, kann jeder sein Wissen noch mal auffrischen", erzählte Sabine Rupprath.

Ihr Sohn hatte die Erste Hilfe bereits im letzten Jahr. Nun beschäftigte sich seine Klasse, die 4b, mit dem Thema Alkoholkonsum und stellte fest: "Probleme kann man auch mit Alkohol nicht verjagen, deshalb sollte man auch da laut und deutlich Nein sagen."

"Das Interesse der Schüler war so groß, dass wir mit den Projekten mehr Stunden verbracht haben als eigentlich geplant war", erzählte Schulleiterin Manon Hoch. Sie hat mit ihrer Klasse, der 4a, das Thema Rauchen verarbeitet. "Die Kinder hatten großes Interesse an dem Thema. Viele konnten auch eigene Erfahrungen mit Eltern oder Geschwistern einbringen." Um die vielen Fragen der Schüler zu beantworten, kamen sogar extra Betroffene in die Schule, die selbst mit den Problemen zu kämpfen haben.

Manche Frage der 4a blieb aber dennoch offen: Warum Zigaretten nicht verboten werden, zum Beispiel. Die Antwort auf die Frage sollen nun Menschen geben, die es wissen müssen. Kurzentschlossen haben die Schüler nämlich Briefe an Bundeskanzlerin Angela Merkel, an den Gesundheitsminister Philipp Rösler und an einen Zigarettenfabrikanten geschrieben. Jetzt sind sie gespannt, welche Antworten sie bekommen.

(RP)
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