Heiligenhaus Kirchplatz: Kreuzung statt Kreisverkehr

Heiligenhaus · Knapp 3,5 Millionen Euro kosten die weiteren beiden Bauabschnitte für die neue Hauptstraße. Anlieger werden mit zur Kasse gebeten.

 Auch für die Skulpturengruppe der "Pladerköpp" auf dem Kirchplatz wird sich das Ambiente entscheidend ändern.

Auch für die Skulpturengruppe der "Pladerköpp" auf dem Kirchplatz wird sich das Ambiente entscheidend ändern.

Foto: Achim Blazy

"Mehr Flair für die Hauptstraße" - das ist seit Beginn der Umbauarbeiten an der ehemaligen Bundesstraße quer durch den Ort die Marschroute. Zwischen St. Suitbertus und Kirchplatz ist das Ergebnis schon zu sehen.

Schon während diese Arbeiten liefen, meldeten sich weitere Anlieger zu Wort, wie Spielwarenhändler Ralf Mühlensiepen, dessen Geschäft zwischen Kirchplatz und Kurze Straße an der Hauptstraße liegt: Man fühle sich vergessen in dieser Stadtlage. Das soll sich nun ändern, wenngleich die Finanzierung noch ein Fall für den Rat ist. Der muss Anfang kommenden Jahres einen Nachtragshaushalt aufstellen.

Die bisherigen Pläne sehen so aus: Der weitere Ausbau der Hauptstraße - vom Kirchplatz an stadtauswärts und im Osten zwischen Jahn- und Sachsenstraße - kommt in Sicht. Auf dem Tisch liegen Planungs- und Finanzierungsmodelle. Der westliche zweite Bauabschnitt von Laubecker Straße bis Kurze Straße wird auf Grundlage der Kostenschätzung des Ingenieurbüros auf rund 1,5 Millionen Euro inklusive Planung und Beleuchtung geschätzt. Der östliche dritte Bauabschnitt von Sachsenstraße bis Jahnstraße wird auf Grundlage der Kostenschätzung des Ingenieurbüros auf etwa 1,9 Millionen Euro inklusive Planung und Beleuchtung geschätzt. Für 2015 stehen im Haushalt zwei Millionen Euro zur Verfügung. Weitere 1,4 Millionen. Euro sind in der Finanzplanung für 2016 vorgesehen. Über die Bereitstellung dieser Mittel muss der Rat noch separat beschließen.

Knotenpunkt Kirchplatz: Auf Grundlage aktueller Zählungen sowie der Daten aus der Errichtung des Einkaufszentrums auf dem ehemaligen Kiekert Gelände wurde das Büro für Stadt- und Verkehrsplanung (BSV) beauftragt zu untersuchen, welche Knotenpunktsform unter verkehrlichen, wirtschaftlichen und gestalterischen Aspekten empfehlenswert ist. Da BSV auch schon die Workshops zur Hauptstraße geleitet hat, war die Kontinuität in der Arbeit gewährleistet. Das Gutachten empfiehlt für die aktuelle Situation eine vorfahrtsgeregelte Kreuzung. Vorteile dieser Variante sind die geringste Verzögerung für Busse in der Hauptrichtung, geringere Umbaukosten und kürzere Wege für Fußgänger im Knoten. Aus Sicht des Gutachters und der Verwaltung wiegen diese Vorteile schwerer als die Vorteile des Kreisverkehrs mit einer geringfügig besseren Verkehrsqualität in der Nebenrichtung, der verkehrsberuhigenden Wirkung des Kreisverkehrs und der dominanteren Gestaltung des Platzes durch die Mittelinsel. Wie am Mansfieldplatz soll der vorhandene Kirchplatz eine einheitliche Gestaltung über die Fahrbahn bis auf die andere Straßenseite erhalten. Die asphaltierte Hauptstraße wird dazu im Bereich des Platzes unterbrochen - der Platz wird so optisch erweitert.

Östlicher Abschnitt: Hier spricht sich die Verwaltung für einen Ausbau in einem Zug aus. Ein weiterer Vorschlag war eine provisorische Regelung. Die bringt aber aus Expertensicht den Nachteil mit sich, dass sich die Fertigstellung der Hauptstraße generell verzögert.

(RP)
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