Ratingen Kleiner Fußweg wird gebaut Neue Räume fürs Gymnasium

Ratingen · Anwohner Marc Witte freut sich über die schnelle Reaktion der Stadt.

 Die alten Pavillons auf dem Schulgelände kommen weg.

Die alten Pavillons auf dem Schulgelände kommen weg.

Foto: RP-AF

Auch für kleine Dinge muss man in Ratingen oft lange warten. Wie beispielsweise auf den lange geplanten Bau eines kurzen Fußweges zwischen den Straßen Am Ringofen und Am Brand in Lintorf. Das Mini-Projekt, das etwa 12.000 Euro kostet, ist seit Jahren beschlossene Sache. Doch es tat sich nichts. Anwohner Marc Witte wohnt selbst Am Ringofen und hat vor einem Jahr die Initiative ergriffen: Nachdem Nachfragen bei Stadt und Politik nichts ergaben, hat er kurz vor Weihnachten eine Online-Petition gestartet.

Der künftige Weg, der direkt zwischen zwei neuen Wohnhäusern liegt, war zuletzt ein verwilderter Grünstreifen, der mit rotweißen Absperrbaken verschlossen ist.

Die RP griff den Fall im Rahmen des Bürgermonitors auf. Auch die Politik staunte über den Fall und forderte eine schnelle Lösung: Detlev Czoske (BU) und SPD-MdL Elisabeth Müller-Witt machten Druck. Die Verwaltung hatte die Arbeiten ausgeschrieben, aber nur zu teure Angebote bekommen. Ursprünglich wollte man erneut ausschreiben, wenn das Personal vorhanden sei, doch nun kam Bewegung in die Sache. Baudezernent Jochen Kral versprach den Bau "um die Osterferien" mit eigenen Kräften aus dem Tiefbauamt. Am Dienstag berichtete Witte: "Es tut sich endlich was - seit gestern laufen die Vorarbeiten." Tatsächlich wird bereits eine Senke mit neuem Kanalanschluss für den Gehweg verlegt. "Danach erfolgt, vorbehaltlich eines geeigneten Witterungsverlaufes und der pünktlichen Materiallieferung, ab Ende März der Ausbau des Gehweges durch den Baubetriebshof", heißt es aus dem Tiefbauamt.

Es ist eine sehr gute Nachricht für Schüler, Eltern und Lehrer am Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium: Die Stadt forciert die Sanierungspläne und drückt nach einer langen Zeit des Verharrens endlich aufs Tempo. Nach den RP-Berichten, die eklatante Sanierungspannen dokumentiert hatten, war der Druck groß: Die Stadt musste reagieren, auch weil die Politik das Thema im Rat sehr kritisch diskutiert hatte.

Jochen Kral, der Technische Beigeordnete, betonte im Gespräch mit unserer Redaktion, dass die alten Pavillons entfernt werden. Man werde Ersatz schaffen - und zwar in Form einer Modulbauweise. "Rund 60 Jahre könnte man diese neuen Räume dann nutzen", erklärte der Planungsdezernent. Im neuen Schuljahr soll die Maßnahme realisiert werden. Kosten: rund zwei Millionen Euro. In den kommenden Monaten werden zwölf Klassenräume in der ehemaligen Elsa-Brandström-Schule hergerichtet. Schüler des Innenstadt-Gymnasiums können nach den Sommerferien in diesen Räumen unterrichtet werden. Vorteil: Die Sanierungsarbeiten am Gymnasium werden verstärkt, die Jugendlichen lernen unterdessen im benachbarten Gebäude der früheren Hauptschule.

Immer wieder hat es am Innenstadt-Gymnasium Sanierungspannen gegeben - was die Stadt nicht abstreiten will. Erster Beigeordneter Rolf Steuwe betonte, dass die Abstimmungen mit den ausführenden Firmen nicht immer reibungslos funktioniert hätten.

In der aktuellen Phase gehe es darum, bei den Bau- und Sanierungsprojekten die richtigen Prioritäten zu setzen. Man brauche in Zukunft mehr Kitas und mehr Schulraum, erklärte der Schuldezernent.

(JoPr)
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