Heiligenhaus Klinik bietet Patienten mehr Fachärzte

Heiligenhaus · Seit dem 2. Mai ist das Klinikum Niederberg eine Helios Klinik. Erstmals stellte sich der neue Betreiber bei interessierten Heiligenhausern vor. Eingeladen hatte die Arbeitsgemeinschaft der Bürgervereine.

 Von den neuen Betreibern kam eine klare Ansage für das Klinikum: Man möchte den Betrieb nicht verkleinern, sondern erweitern.

Von den neuen Betreibern kam eine klare Ansage für das Klinikum: Man möchte den Betrieb nicht verkleinern, sondern erweitern.

Foto: A. Blazy

Es geht ihr noch ein bisschen holprig über die Lippen: "Helios Klinikum Heiligenhaus, so richtig?", fragt Angelika Binkowski-Nimmert und die Köpfe auf dem Podium nicken. Seit dem 2. Mai ist das Klinikum Niederberg offiziell eine Helios Klinik, "das heißt, wir haben an diesem Tag den Kaufpreis bezahlt", erklärt der Helios-Regionalgeschäftsführer für den Bereich West, Manuel Berger.

 Helios-Regionalgeschäftsführer Manuel Berger erläuterte in der Kant-Aula die Klinik-Pläne für die kommenden Jahre.

Helios-Regionalgeschäftsführer Manuel Berger erläuterte in der Kant-Aula die Klinik-Pläne für die kommenden Jahre.

Foto: D. Janicki

Am Dienstagabend hatte die Arbeitsgemeinschaft Heiligenhauser Bürger- und Siedlervereine zu einer Informationsveranstaltung in die Kant-Aula geladen. Mehr als 50 interessierte Bürger waren gekommen und nutzten die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Für den Helios Regionalchef ist die Besucherzahl ungewöhnlich: "Mehr als 20 Interessierte, das erleben wir sonst selten." Er stellte sowohl den Konzern und dessen Philosophie vor, und wollte den Bürgern Ängste nehmen, denn die Gerüchteküche sei hochaktiv, wie er festgestellt habe: " Wir möchten den Betrieb nicht verkleinern, sondern noch erweitern und die Patienten, die jetzt lieber in umliegende Krankenhäuser fahren, mit Qualität davon überzeugen, in das Klinikum Niederberg zu gehen."

Dazu setze Helios stark auf dezentrale Unternehmensführung, "Entscheidungen sollen vor Ort getroffen werden", betont Berger. Dr. Astrid Gesang wird auch weiterhin die Klinikleitung innehaben. Deswegen war sie es, die vor allem das medizinische Repertoire vorstellte, das im Klinikum derzeit angeboten werde, und das zügig erweitert werden soll. Erweiterungen im Klinikbetrieb werden gerade geplant, Personal gesucht, "es gibt spannende Bewerber", erklärt Gesang. Geplant sind folgende neue oder erweiterte Disziplinen: Plastische Chirurgie (wie zum Beispiel Handchirurgie), Wirbelsäulen-, Gefäß- und Kinderchirurgie, Kinderpulmologie, dazu kommen eine erweiterte Onkologie in Zusammenarbeit mit einer etablierten Praxis vor Ort sowie eine verbesserte Schlaganfallversorgung. Auch die Paliativstation soll weiter ausgebaut werden.

"Wir haben als Unternehmen die Möglichkeit, das Know-how der Kliniken untereinander zu vernetzen", so Berger, "andere Kliniken werden zum Beispiel von der Interdisziplinären Notaufnahme profitieren, die in Velbert ein echtes Erfolgsmodell ist." Berger wisse, dass es von der Verkäuferseite keine Liebesheirat mit Helios war. "Von unserer Seite aber war es eine Liebesheirat, denn das Klinikum fügt sich optimal in unser Kliniknetz ein und ergänzt es mit seinem Angebot." Auch Kritik der Bürger, wie etwa unsaubere Toiletten oder lange Wartezeiten in der Notaufnahme nahmen die Klinik-Verantwortlichen mit und sie betonen: "Wenn Sie Kritik haben, Anmerkungen oder ähnliches, dann melden Sie sich bei uns."

(sade)
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