Heiligenhaus Knöllchen gibt es auch sonntags

Heiligenhaus · Ordnungsamt geht gegen Wildparker an der Hauptstraße und nahe der Alten Kirche vor.

 Die Stadt sagt Falschparkern an der Alten Kirche den Kampf an. Das Ordnungsamt ist hier nicht nur unter der Woche aktiv. Anwohner hatten sich beschwert.

Die Stadt sagt Falschparkern an der Alten Kirche den Kampf an. Das Ordnungsamt ist hier nicht nur unter der Woche aktiv. Anwohner hatten sich beschwert.

Foto: A. Blazy

Wer sonntags den Gottesdienst besucht, mal eben Brötchen beim Bäcker holt oder an schönen Tagen die Hauptstraße entlang schlendert, will meist ganz in der Nähe parken. Das ist nicht nur bequem, sondern scheint sonntags auch ganz ungefährlich, weil sonntags ja keine Knöllchen verteilt werden. Doch das war einmal. Nachdem sich Anwohner und auch Feuerwehr über das wilde Falschparken rund um die Kirche und entlang der Hauptstraße beschwert haben, ist das Ordnungsamt auch sonntags unterwegs.

Im April kontrollierten die Mitarbeiter gleich an zwei Sonntagen. Beim ersten Mal wurden 40 Verwarnungen erteilt, beim zweiten mal sogar 165. Und das waren nur die wirklich schweren Fälle. Leichte Verstöße wie Parken im eingeschränkten Halteverbot wurden erst gar nicht aufgeschrieben. "Aber wenn Rettungswege nicht frei sind, muss ich handeln", sagt Karin Plambeck, Leiterin des Ordnungsamtes. Auch zahlreiche Fotos waren im Vorfeld der Kontrollen bei der Stadt eingegangen, die die sonntägliche Parksituation anschaulich dokumentierten.

"Nach den Kontrollen ist es jetzt deutlich besser geworden", sagt Kerstin Plambeck. Denn die Autofahrer hätten nun gemerkt, dass behinderndes Parken auch sonntags geahndet werde. Außerdem appelliert Plambeck an die Vernunft der Falschparker: "Es ist nicht auszudenken, wenn jemand ums Leben kommt, weil die Rettungskräfte nicht durchkommen". "Die Auswirkungen malen sich viele gar nicht aus."

Hinzu kommen die Autofahrer, die so behindernd auf den Gehwegen parken, dass Eltern mit Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer nicht mehr vorbei kommen. "So breit sind die Gehwege nämlich nicht", sagt Plambeck.

Dabei gebe es vor allem sonntags genügend kostenfreie Parkalternativen, so Plambeck. Am Rathaus, am Gymnasium sowie bei Hitzbleck beispielsweise können die Autofahrer ihren Wagen problemlos abstellen. Und wer einen Gehbehinderten auf dem Weg zum Gottesdienst im Auto habe, könne diesen vor der Kirche eben aussteigen lassen und anschließend das Fahrzeug ordnungsgemäß wegfahren.

In der Woche scheint das Parken für die Heiligenhauser auch kaum ein Problem zu sein. "Da gibt es deutlich weniger Verstöße", sagt Kerstin Plambeck. Denn da wissen die Besucher der Heiligenhauser Innenstadt, dass die Mitarbeiter des Ordnungsamtes stets ein waches Auge haben. Nach den beiden Sonntagskontrollen haben die Mitarbeiter aber nun erst einmal frei. Doch das ist künftig kein Freifahrtschein für falsches Parken. "Wir beobachten die Situation weiterhin genau und werden handeln, wenn es nötig ist", sagt Plambeck.

(RP)
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