Ratingen König hat neue Pläne fürs Museum

Ratingen · Die Leiterin des Museums Ratingen schlägt der Politik eine breite Palette an Ausstellungen vor.

 Museumsleiterin Alexandra König (hier im Innenhof) will Malerei und Fotografie in den Blickpunkt rücken.

Museumsleiterin Alexandra König (hier im Innenhof) will Malerei und Fotografie in den Blickpunkt rücken.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Das Museum der Stadt spielt in der städtischen Kulturarbeit eine enorm wichtige Rolle. Deshalb hat Museumsleiterin Dr. Alexandra König jetzt der Politik die Planungen für die Jahre 2016 und 2017 vorgelegt: "Die erforderlichen Haushaltsmittel von je 25.000 Euro pro Jahr werden bereitgestellt", schlägt sie den Kommunalpolitikern vor und präsentiert eine breite Palette an Ausstellungen. Die Ausstellungsplanungen für die kommenden Jahre sehen eine Konzentration auf die Gattungen Malerei und Fotografie vor, heißt es in der Ratsvorlage, wobei allerdings nicht ausschließlich Werke aus diesen Bereichen gezeigt werden sollen.

Gleich zu Beginn des Jahres 2016 wird ein Schwerpunkt gesetzt mit einer Ausstellung, die als Hommage an die klassische Collage gelten kann, aber getragen wird von jungen Künstlern aus dem Bereich der Fotokunst. Eine direkte Konfrontation verschiedener Gattungen, neben den genannten auch Video und Installation, findet in der thematischen Präsentation zum Thema Wasser statt.

Die Ausstellungsplanung für das Jahr 2017 kreist um das Thema Landschaft mit einer umfangreichen Ausstellung zur zeitgenössischen Landschaftsmalerei und einer Präsentation, die sich im Medium der Fotografie über das Stillleben dem Thema nähert. "Einen weiteren Schwerpunkt bildet in der zweiten Jahreshälfte anlässlich des 500. Jahrestages der Reformation die kulturhistorische Ausstellung zum evangelischen Leben in Ratingen", so König.

Die erste Sonderausstellung des kommenden Jahres unter dem Titel "Zerlegen und montieren" zeigt Foto-Collagen der Künstler Nadin Maria Rüfenacht, Anett Stuth und Christopher Muller, deren Werke sehr verschiedene Ansätze verfolgen. Rüfenacht bedient sich vielfacher menschlicher und tierischer Formen und verbindet diese mittels kunsthistorischer oder enzyklopädischer Abbildungen zu bisweilen grotesken Figuren, während Stuths Arbeiten häufig gekennzeichnet sind durch vielschichtige Differenzierungen von Imagination und Illusion. Sie verbindet unterschiedliche Aspekte von Raum, Zeit und Bild und erschafft so eine neue Wirklichkeit. Im Mittelpunkt von Mullers Wirken steht die Kombination und Konfrontation vertrauter Objekte und Situationsfragmente.

Im Mai sollen dann Werke von Ulrike Zilly gezeigt werden, die unter anderem das umstrittene Porträt des Ex-OB Dirk Elbers fürs Düsseldorfer Rathaus malte. Sie studierte an der Kunstakademie Düsseldorf bei den Professoren Günter Grote, Ernst Alhoff und als Meisterschülerin bei Rissa. In der Ausstellung mit dem Titel "Zillys Welt" zeigt das Museum erstmals eine Auswahl der Gemälde Zillys und stellt sie teils großformatigen Holzschnitten gegenüber. Komplettiert wird das Ausstellungsjahr unter dem Titel "Waterscapes", die sich mit dem Thema Wasserlandschaften in der Gegenwartskunst beschäftigt. Zehn künstlerische Positionen aus Deutschland und Finnland werden gezeigt. Zum Ende des kommenden Jahres werden Werke der Ratinger Künstlerin Erika Riemer-Sartory unter dem Titel "Licht-Farbe-Stofflichkeit" ausgestellt.

Im Frühjahr 2017 steht der Fotokünstler Ingolf Timper im Mittelpunkt, der - ausgehend von den Theorien der Gartenkunst des Barocks, wie sie zum Beispiel auch in Johann-Peter Melchiors Werken anklingen - mit Lotusblumen oder Seerosen Assoziationen an klassizistische Formvorstellungen bis zur Malerei der Impressionisten weckt. Danach zeigen die drei zeitgenössischen Künstler Thomas Hartmann, Hartmut Neumann und Norbert Schwontkowski Malerei und Papierarbeiten zum Thema "Landschaften". Die Ausstellung stellt drei völlig verschiedene Positionen gegenüber. Im Sommer werden an der Grabenstraße dann ausgewählte Arbeiten von Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus der Sammlung des Museums gezeigt. Der Winter steht dann unter dem Motto Kirchenschätze und widmet sich der vielfältigen Geschichte und Entwicklung der evangelischen Kirche und seiner heutigen Stadtteile in den 500 Jahren seit der Reformation.

(RP)
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