Ratingen Komplizierte Liebesgeschichte in West

Ratingen · Neuntklässler des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums erhalten Auszeichnung für ihren Film "West Side Love".

 Die Schüler aus dem Differenzierungskurs Darstellendes Spiel haben sich an einen Film gewagt und damit einen Preis gewonnen.

Die Schüler aus dem Differenzierungskurs Darstellendes Spiel haben sich an einen Film gewagt und damit einen Preis gewonnen.

Foto: Blazy

west Sie haben sich engagiert, viel gearbeitet - auch weit über den eigentlichen Unterricht hinaus. Die Neuntklässler, die am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium (DBG) den Differenzierungskurs Darstellendes Spiel belegt haben, sind dafür entsprechend belohnt worden: Ihr Film West Side Love wurde mit einem Preisgeld von 500 Euro ausgezeichnet.

"Heraus gekommen ist ein Film über eine komplizierte Liebesgeschichte zwischen einem türkischen Jungen und einem deutschen Mädchen in der Welt der Vorurteile und überkommener Traditionen", erklärt Projektleiter Heiner van Schwamen - nicht ganz zu unrecht erinnert der Plot ein bisschen an das Musical West Side Story. Doch die Gruppe hat sich schnell davon entfernt, eine bloße Adaption des Klassikers zu entwickeln.

"Normalerweise werden in dem Kurs Theaterstücke entwickelt, aber die Schüler wollten unbedingt diesen Film machen", erinnert sich van Schwamen. Dank des Kontaktes zum Filmemacher Pattrick Waldmann aus dem früheren Projekt "Heimat Ratingen West" konnten die Schüler mit einem Profi ihre Vorstellungen diskutieren. Sein Vorschlag war, sich stärker von der Vorlage West Sie Story zu lösen und die Thematik stärker auf die unmittelbare Erfahrungswelt der Schüler herunter zu brechen.

Die Zusammenarbeit erwies sich als Segen, denn Waldmann stellte den Kontakt zum Verein Medienwerkstatt Clipper Akki und Stefan Weski her. Akki unterstützt Schulen und Jugendgruppen bei der Realisierung von Filmprojekten. "Dieser Kontakt erwies sich als außerordentlich glücklich, weil Akki Erfahrung mit der Arbeit mit Jugendlichen hat und über ein umfangreiches Equipment verfügt", so van Schwamen.

Bei mehreren Treffen wurde das Drehbuch entwickelt und der Fahrplan für Dreh und Schnitt entwickelt. "Das Drehbuch entwickelte sich auf der Basis von Improvisationen zu einzelnen Szenen und durch reine Textarbeit auf einer eigens eingerichteten Seite in einem entsprechenden Skript Internet Portal", sagt der Lehrer, der eine besondere Entwicklung feststellte: "Die Arbeit wurde mehr und mehr zu einem Stadtteilprojekt, da Spielorte, Experten, erwachsene Darsteller zu suchen waren. Es stellte sich heraus, dass das Kernproblem des Films durchaus noch nicht erledigt ist. Manchen der befragten Interessenten für die Rolle der türkischen Eltern oder rechts orientierter Personen war die Sache zu heikel."

Doch das tat dem Gesamtwerk keinen Abbruch, so dass der Film der Jury "Kurzfilmkanon Wettbewerb" vorgelegt wurde. Und die zeigte sich begeistert. Es sei ein herausragender Film entstanden, der durch die "unbefangene, frische Herangehensweise" an dieses anspruchsvolle Thema und die "schauspielerische Leistung" der Akteure überzeugt habe. 500 Euro gab es dafür: "Wir haben uns wahnsinnig darüber gefreut. Schließlich hat viel Engagement dahinter gesteckt", freut sich Heiner van Schwame, für den der Film auch der Beweis ist, dass sein vor über 20 Jahren ins Leben gerufene Projekt Infra West lebt. Unterstützt wurden die Arbeiten an dem Film daher auch von Sabine Krebs, die im Rathaus als Koordinatorin für den Stadtteil West zuständig ist: "Dieser Film ist nicht bloß eine Imageverbesserung des Stadtteils, sondern auch eine Verbesserung der filmischen Präsenz des Stadtteils beim Stichwort Ratingen West im Internet."

(RP)
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