Kreis Mettmann Kreis Mettmann senkt Müllgebühren - Städte nicht?
Kreis Mettmann · Was landet überhaupt noch in der Restmülltonne? Erlaubt sind etwa Windeln, Hygieneartikel, Bratfett, Speisereste, Knochen, Gräten oder Staubsaugerbeutel und Katzenstreu. Restmüll ist der Abfall, der nicht verwertet, sondern beseitigt wird. Beseitigen heißt in unseren Städten "thermisch verwerten" und zwar in der Müllverbrennungsanlage in Wuppertal. Mehr als 100.000 Tonnen Restmüll fallen in den Städten des Kreises Mettmann pro Jahr an.
Der Kreis Mettmann stellt den Städten die Verbrennung des Mülls - wozu auch der gesammelte Sperrmüll aus den Städten gehört - über die sogenannten "Kreismischgebühr" in Rechnung. Gesteuert wird das über den "EKOCity Abfallwirtschaftsverband", dem der Kreis vorsteht. EKOCity ist die Entsorgungsgemeinschaft, in der neben dem Kreis Mettmann die Städte Bochum, Herne, Remscheid, Wuppertal sowie die Kreise Ennepe-Ruhr und Recklinghausen Mitglied sind. Der Verband beseitigt für seine Mitglieder die Abfälle aus Privathaushalten und betreibt die Müllverbrennungsanlagen in Wuppertal.
Für laufende Jahr hat der Verband eine gute Nachricht für seine Mitglieder. Weil die Preise für die Altpapierverwertung stark gestiegen sind, kann der Gebührensatz für Restmüll seit dem 1. Januar um fünf Prozent gesenkt werden. Damit zahlen die Städte für eine entsorgte Tonne Restmüll künftig 141 Euro. Zum Vergleich: Der Preis hat schon mal bei mehr als 200 Euro gelegen. Beim Altpapier hat es Zeiten gegeben, in denen der Kreis bis zu 54 Euro pro Tonne draufzahlen musste. In diesem Jahr werden pro Tonne gesammelten Papiers voraussichtlich 110 Euro Tonne erlöst. Bei einer jährlich anfallenden Menge von etwa 36000 Tonnen ergeben sich höhere Erlöse, die an die Städte in Form der gesenkten Kreismischgebühr weiter gegeben werden.
"Wir freuen uns. Damit werden die Städte in unserem Kreis bei der Kalkulation ihrer Abfallgebühren spürbar entlastet und sparen pro Tonne immerhin einen Betrag in Höhe von 7,50 Euro", sagt Klaus-Dieter Völker, Chef der CDU-Kreistagsfraktion.
Der Beitritt zum Verband EkoCity mache es möglich, dass wieder einmal die Gebühren gesenkt werden. Völker weiß aber auch, dass so Städte und Gemeinden "in die Lage versetzt werden, einen Teil der möglicherweise notwendigen Gebührenerhöhungen moderater als zunächst geplant vorzunehmen". Von einer Senkung der Gebühren spricht er nicht. Bei der Kalkulation ist allerdings zu beachten, das die neuen Sätze erst ab diesem Jahr gelten.