Heiligenhaus Kreis will Abtskücher Teich sanieren

Heiligenhaus · Der Kreis Mettmann hat jetzt das Plangenehmigungsverfahren eröffnet.

 Der Abtskücher Teich ist für die Heiligenhauser das Erholungsgebiet vor der Haustür. Nach der Entschlammung in diesem Jahr soll der Teich im nächsten Jahr saniert werden.

Der Abtskücher Teich ist für die Heiligenhauser das Erholungsgebiet vor der Haustür. Nach der Entschlammung in diesem Jahr soll der Teich im nächsten Jahr saniert werden.

Foto: Achim Blazy

Der Bergisch-Rheinische Wasserverband (BRW) hat Mitte Juni seine Planungen zur notwendigen Sanierung des Abtskücher Teiches zur Genehmigung beim Kreis Mettmann eingereicht. Nach Prüfung der Unterlagen hat nunmehr die Untere Wasserbehörde des Kreises Mettmann das Plangenehmigungsverfahren eröffnet.

Von Februar bis Juli dieses Jahres hatte der Ruhrverband den Teich entschlammt. Denn der Ruhrverband hatte den Teich mehrere Jahrzehnte gepachtet und als Nachreinigungsstufe zur Kläranlage Heiligenhaus-Abtsküche genutzt. Mit dem Ausbau der Kläranlage im Jahr 2002 entfiel diese Funktion des Teichs.

Nun soll es voraussichtlich im nächsten Jahr mit der Sanierung weitergehen. Zunächst jedoch werden die sogenannten Träger öffentlicher Belange - das sind im Wesentlichen die Stadt Heiligenhaus, die Umweltverbände und je nach Betroffenheit zum Beispiel auch die Energie- und Wasserversorger - um ihre fachtechnische Stellungnahme und die betroffenen Grundstückseigentümer um ihr Einverständnis gebeten.

Ein Planfeststellungsverfahren, bei dem die Planunterlagen öffentlich ausgelegt werden, ist aus Sicht der Unteren Wasserbehörde bei der nunmehr vorliegenden Planung nicht mehr erforderlich, zumal die Entschlammung des Teiches bereits abgeschlossen ist.

In der Planung enthalten sind Lösungen für die Funktion des Abtskücher Teichs als Hochwasserrückhaltebecken, die Verbesserung der Ökologie des Rinderbaches (Durchgängigkeit) und die Aufrechterhaltung der vielfältigen Nutzungen des Teiches als Ruhe- und Rückzugsraum für Tiere und als Naherholungsgebiet.

So sollen bei der Durchführung neben der umfangreichen Sanierung als Hochwasserrückhaltebecken mit seinen technischen Anlagenteilen und der Verlegung des Rinderbaches sowohl Wege für die Erholung suchende Bevölkerung rund um den Teich, als auch möglichst ungestörte Lebensräume für dort heimische Tiere, wie Fledermäuse, Fische und Wasservögel geschaffen beziehungsweise erhalten bleiben.

Der Abtskücher Teich ist und bleibt ein wichtiger und unverzichtbarer Bestandteil des Konzeptes zum Ausgleich der Wasserführung, mit dem der BRW sowohl die Menschen als auch ihre Häuser und Arbeitsplätze entlang des Rinderbaches vor Hochwassergefahren schützen will. Damit auch in Zukunft die Hochwässer ohne Gefahr für die Unterlieger in dem Teich zwischengespeichert und abgeleitet werden können, müssen die veralteten technischen Anlagen nach den heutigen technischen Standards erneuert und der Absperrdamm saniert, stellenweise erhöht werden und der bereits bestehende Umlaufgraben (zukünftiges Bachbett des Rinderbaches) vergrößert werden.

Durch eine Absenkung des Wasserspiegels im Teich soll zusätzliches Speichervolumen für große Wasserzuflüsse durch zum Beispiel Starkregen oder Dauerregen bereitgestellt.

Ein weiteres Ziel der ausgelegten Maßnahme ist es, die ökologische Durchgängigkeit des Rinderbaches wieder herzustellen. Der Rinderbach fließt derzeit noch durch den Stauteich, was eine Durchwanderung für Fische und Kleinstlebewesen so gut wie unmöglich macht.

Das heute eher kahle Teichufer sollen zukünftig standortgerechte Bäume, Büsche und Uferstauden säumen, die den heimischen Tieren Nahrung und ungestörte Ruhe- und Rückzugsmöglichkeiten bieten.

So soll in der ehemaligen Mündung des Rinderbachs in den Teich ein breiter Schilfgürtel entstehen. Etwas vorgelagert wird eine Insel angelegt. Auf dieser und auch im Schilf und den anderen Pflanzen am Ufer sollen Wasservögel und heimische Tierarten ihr Zuhause finden.

Damit Spaziergänger auch weiterhin schöne Ausblicke auf den Teich genießen können, will der BRW sogenannte "Sichtlücken" in den Neuanpflanzungen anlegen. Bänke sollen in Zusammenarbeit mit der Stadt aufgestellt werden, die den Erholungsuchenden Ruhe- und Aussichtspunkte bieten. Zudem bietet sich an vielen anderen Stellen des rund um den Teich verlaufenden Wegs weiterhin Gelegenheit, Flora und Fauna zu beobachten.

(RP)
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