Lintorf Kreisel soll Knall-Kreuzung entschärfen

Lintorf · Wieder hatte es auf dem Lintorfer Weg gekracht. Der neue Kreisel bei Real wird nun Thema im nächsten Ausschuss.

 Die Smart-Fahrerin wollte nach links abbiegen und übersah einen entgegenkommenden Transporter.

Die Smart-Fahrerin wollte nach links abbiegen und übersah einen entgegenkommenden Transporter.

Foto: Feuerwehr ratingen

Nach einem erneuten schweren Unfall auf dem Lintorfer Weg mit zwei Schwerverletzten kommt dieser Unfallschwerpunkt erneut auf die Tagesordnung. Jörg Maaßhoff, Vorsitzender des Bezirksausschusses Lintorf/Breitscheid, formulierte gestern einen entsprechenden Nachtrag für die Sitzung am Donnerstag, 11. Februar, 17 Uhr, Manege. Er sieht als einzige Lösung den Bau des lange geplanten Kreisverkehrs: Von der Stadt wolle man den Stand der Planungen erfahren.

Immer wieder kracht es an dieser Einmündung von der Kölner Straße auf Lintorfer Weg/Kahlenbergsweg. Nach einem tödlichen Unfall im Jahre 2008 war die Aufregung groß. Ein Autofahrer hatte beim Linksabbiegen auf den Kahlenbergsweg einen Lastwagen übersehen, der aus Richtung Real-Markt kam. Der Mann starb, der Lkw-Fahrer wurde schwer verletzt. Es gab daraufhin Ortstermine mit Polizei, Verwaltung, Politik und Bürgerschaft Breitscheid. Vorschläge gab es viele: zum Beispiel eine Ampelanlage oder einen Kreisverkehr. Man blieb zunächst bei einer Billiglösung: Es wurden Stoppschilder aufgestellt. Nun müssen Autofahrer, die von der Kölner Straße kommen und nach links in den Kahlenbergsweg oder nach rechts in den Lintorfer Weg abbiegen wollen, zunächst halten.

 Jörg Maaßhoff, Chef des zuständigen Bezirksausschusses.

Jörg Maaßhoff, Chef des zuständigen Bezirksausschusses.

Foto: a. blazy

Für Maaßhoff ist klar: "Das hat Einiges an Sicherheit gebracht." Doch ein Hauptproblem bleibe das Linksabbiegen zur Kölner Straße. Der Gegenverkehr, der bergab fährt, sei oft zu schnell. Verhängnisvoll sei die Tatsache, dass der Gegenverkehr unter der Brücke quasi "aus der Dunkelheit komme" - sehr schwer erkennbar für den Abbieger. Wegen der Situation und der gefahrenen Geschwindigkeiten gebe es dort immer wieder schwere Unfälle, fast immer mit Totalschäden und verletzten Personen, bilanzierte Maaßhoff.

Auch der jüngste Unfall am Dienstag vergangener Woche geschah beim Linksabbiegen in Richtung Kölner Straße: Wie berichtet, wollte eine 37-jährige Smart-Fahrerin vom Lintorfer Weg nach links abzubiegen. Dabei übersah sie nach Angaben der Polizei einen entgegenkommenden Transporter. Der 50-jährige Fahrer versuchte auszuweichen, wurde aber noch von dem Smart an seiner linken Fahrzeugseite touchiert. Dabei löste sich der linke Vorderreifen des Lkw von der Felge. Der 50-jährige verlor die Kontrolle, kam nach rechts von der Fahrbahn ab und fuhr eine Böschung hoch. Dort prallte der Transporter frontal gegen einen Baum und kippte dann auf die linke Fahrzeugseite.

Die Feuerwehr Ratingen musste den eingeklemmten, schwer verletzten 50-Jährigen über die Beifahrerseite aus dem Fahrzeugwrack befreien. Der Mann wurde anschließend mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen. Auch die Smart-Fahrerin zog sich bei dem Unfall schwere Verletzungen zu. Sie wurde mit dem Rettungswagen ebenfalls in ein Krankenhaus gebracht.

Maaßhoff setzt als Lösung voll und ganz auf den Kreisverkehr ein paar Meter weiter vor dem Real-Supermarkt. Dessen Ausfahrt zum Kahlenbergsweg/Lintorfer Weg werde sehr dicht an der Knall-Kreuzung enden, sagte er. Das sorge für eine Reduzierung der Geschwindigkeiten. Außerdem werde der Kreisverkehr "tiefergelegt", so dass es auch keine rasanten Bergab-Fahrten mehr gebe.

Um den Kreisel war lange gekämpft worden. Alternativ stand auch die Erneuerung der Ampelanlage vor real zur Diskussion: Die ist seit Jahren marode, eine Erneuerung würde die Gelder für den Kreisverkehr schlucken, sagte Maaßhoff. Erschwerend bei den Planungen kam hinzu, dass beim Kreisverkehr drei Behörden (Stadt, Kreis, Land) und ein Grundstücksbesitzer involviert sind.

(JoPr)
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