Ratingen Künstler bringen die Kunst zu den Menschen

Ratingen · Vom Ratinger Ostbahnhof zieht die Drei-Mann-Performance vorbei am Stadttheater bis zum Stadtmuseum.

 Alexandra König (l.) und Wiebke Siever stellten mit dem Künstler Paul Schwer das Projekt vor.

Alexandra König (l.) und Wiebke Siever stellten mit dem Künstler Paul Schwer das Projekt vor.

Foto: A. Blazy

Eine Performance ist unter anderem ein Maß für das Verhältnis von Ertrag und Risiko einer Kapitalanlage. Eine Performance ist aber auch eine künstlerische Darbietung, auch in Ratingen. Die vom städtischen Museum nun geplante, die am Freitag, 14. Juli, am Ostbahnhof beginnt, segelt unter dem begriff "Laocoon" am besten, wenn man die antike Story nachliest.

Sie bedeutet letztendlich das tragische Motiv der Skulpturengruppe des Laokoon, eines trojanischen Priesters, der der Mythologie nach gemeinsam mit seinen Söhnen von Schlangen getötet wurde.

Die Künstler nun, die im städtischen Ratinger Raum ihre Performance lebendig werden lassen, interpretieren Schläuche als Schlangen, die Bahnunterführung am Ostbahnhof als Amphitheater, die S-Bahn, alle 20 Minuten heran rauschend, als trojanisches Pferd.

René Haustein und Ina Krüger, beide noch keine 30 Jahre alt, und Paul Schwer, gut doppelt so alt, treffen sich nun künstlerisch zur Performance und arbeiten sich vom Ostbahnhof über das Stadttheater (wo bereits eine Schwer-Installation, aufgestellt zur Tour de France, steht) zum Stadtmuseum voran. Die Aktion beginnt auf jeden Fall in Ost um 14 Uhr.

Alles ist eingebettet in das Kultursekretariat NRW-Projekt "Stadtbesetzung", das die so genannte urban art, die Stadtkunst, von April bis Oktober in 15 teilnehmende Städte bringt.

Und da hat jede Kommune ihre Ausdrucksform gefunden: Hier ist es die Drei-Mann-Performance, dort sind es künstlerische Flashmobs, an dritter Stelle Bodypainting. Alles in allem sind es die Gegenstücke zu den gewohnten Kunstpräsentationen in geschützten Räumen, aber immer mit dem menschlichen Körper im Mittelpunkt.

Die Macher möchten diese Auseinandersetzungen in den Mittelpunkt ihres Tuns stellen. Sie freuen sich, wenn sie von Passanten angesprochen werden.

Motto: "Unter dem Begriff der urban art wird zeitgenössische Kunst im öffentlichen städtischen Raum gefasst, die sich überwiegend unautorisiert in vielfältiger Ausdrucksweise vor allem mit dem Stadtraum und dem urbanen Leben auseinandersetzt."

So einfach ist das.

(gaha)
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