Ratingen Kulturkreis Hösel: Glanzlichter setzen über vier Jahrzehnte

Ratingen · "Kultur zieht Kreise. Das zeigt die heutige Gästeliste", begrüßte Johannes Werner die Besucher der Festveranstaltung. Anlässlich des 40. Jubeltags der Kulturkreises Hösel hatten der 1. Vorsitzende und seine Mitstreiter zur großen Feier im Bankettsaal am Krummenweg gebeten.

 Treffen beim Festakt (v. l.): Johannes Werner, Regine Walther, Bürgermeister Klaus Konrad Pesch, Maria Grün und Joachim Klein.

Treffen beim Festakt (v. l.): Johannes Werner, Regine Walther, Bürgermeister Klaus Konrad Pesch, Maria Grün und Joachim Klein.

Foto: Achim Blazy

Und nicht nur unzählige Mitglieder kamen gerne. Auch Vertreter aus der Politik - Elisabeth Müller-Witt, Peter Beyer und Manfred Krick - wurden unter den Besuchern gesehen. Nicht mit dabei war Staatssekretär Bernd Neuendorf, als einer der Laudatoren angekündigt. Er musste wegen einer Erkrankung passen.

Dann der Blick zurück: Eingeleitet und immer wieder aufs Schönste unterbrochen von dem Bläserquintett Carion, das unterschiedlichste Komponisten zu Gehör brachte, erinnerte Johannes Werner, seit 17 Jahren im Vorstand, an "Verdienste um die Kultur". Mit der kommunalen Neugliederung im Januar 1975 verlor die Kommune Hösel ihre Selbständigkeit.

Mit der Eingliederung in die Stadt Ratingen ging auch der Bildungsauftrag als kommunales Mandat auf die dortige VHS über. In Eigeninitiative wollten sie Kulturellen auf die Beine stellen. Viel Bemerkenswertes war dabei, Matineen, Vorträge und Lesungen ebenso wie Reisen. Dazu zählen Exkursionen nach Bayreuth auf den Grünen Hügel. Werner Heilmann, seit 1976 Mitglied und inzwischen in München beheimatet, nutze seine persönlichen Kontakte zu dem damaligen Hügel-Chef Wolfgang Wagner.

Werner Heilmann wurde ebenso für sein Engagement gedankt wie der mittlerweile 90-jährigen Elisabeth Schulte, von 1996 bis 2002 Vorsitzende, die "deutliche Spuren hinterließ". Auch an Odette von Hamm, Witwe des 1993 verstorbenen Ex-Vorsitzenden Rainer von Hang, ging für die "aktive Mitgestaltung" ein großer Dank. Denn mit den renommierten Sonntagskonzerten im Oktogon der Stiftung Haus Oberschlesien wurde ein Markenzeichen fürs Musikleben gesetzt. Waren es in den Anfangsjahren 15 Termine per anno, sind es inzwischen etwa 50 Veranstaltungen im Jahr.

Dazu zählen auch Lesungen bekannter zeitgenössischer Autoren wie Hanns-Josef Ortheil und Arno Geiger. Als nächstes Glanzlicht holt Martin Walser seine bereits für März angekündigte Lesung nach. Am Mittwoch, 6. Mai, ist er im Haus Oberschlesien zu Gast. Die Überschrift seines Vortrages lautet "Tagebücher 1979 bis 1981".

Natürlich gab es viel Grund, zu feiern und sich feiern zu lassen. Aber auch Wünsche wurden formuliert. "Hoffentlich kann der Verein in den kommenden Jahren seine Arbeit erfolgreich fortsetzen", sagte der 1. Vorsitzende.

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