Ratingen Kunsthaus beweist Mut zur Farbe

Ratingen · Meike Müller zeigt an der Grütstraße derzeit Arbeiten von Petra Rös-Nickel.

 Kunsthaus-Chefin Meike Müller in der neuen Ausstellung.

Kunsthaus-Chefin Meike Müller in der neuen Ausstellung.

Foto: dj-

"Mein ganzes Leben ist Farbe", sagt Petra Rös-Nickel. Städte, die leuchten, liebt sie und "es hat mich immer interessiert, mit Farbe umzugehen". Wie das dann im Detail ausschaut, davon können Besucher sich derzeit im Kunsthaus Müller an der Grütstraße überzeugen. Dort eröffnete Petra Rös-Nickel gemeinsam mit der Galeristin und zahlreichen Besuchern ihre aktuelle Schau "Vorsicht Farbe!". "Wir wollten einen interessanten Titel", erklärte sie die neugierig machende Idee des Mottos mit seinen Assoziationen von "frisch" und "schau hin".

Letzteres machten die Gäste. Salopp mit Sekt oder Bier, und wie gewöhnlich ohne steifen Kragen, sondern in ungezwungener Atmosphäre mit Wohlfühlfaktor, flanierten sie entlang der präsentierten Bilder. "Ist das malen, was ich mache? Eher eine Bearbeitung von Farbe", verweist Petra Rös-Nickel auch auf ihre ursprüngliche Ausbildung als Modedesignerin und dass sie studierte Architektin ist. Auf Nachfrage erzählte sie gerne, wie sie Kreativität interpretiert: "Ich bin richtig arbeitssüchtig, und die Entstehung der Bilder ist immer ein Prozess." Weil sie bevorzugt Ölfarben und Steinmehl zur Farbschichtung verwendet, ist sie "immer schmutzig. Ich muss jeden Abend in die Wanne". Inspirationsquellen für ihre farbintensiven Werke - ob monochrom oder vielfarbig - kann sie nicht benennen. "Das kommt alles aus mir heraus." "In einer One-Woman-Show soll die Vielfältigkeit der Künstlerin gezeigt werden", beschrieb Meike Müller das Vorsicht Farbe!-Konzept. Als "rege und innovativ" beschreibt die Galeristin die Malerin, die zuletzt bei der 20-Jahr-Party namens "Artbox" zu sehen war. "Aber in Grundton und Haptik ähneln sich die Oberflächen durchaus."

In der Einzelausstellung können Freunde durchaus experimenteller Ansichten, die sich oft durch fast geometrische Strenge und einen gewissen Sinn für Ordnung auszeichnen, nun genießen.

Knaller und vielleicht auch Herzstück der Schau ist ein auf der Spitze stehendes Werk - wie alle anderen titellos - in einem opulenten schwarzen Barockrahmen. "Da wäre mir was in schlicht und bloß Gelb einfach zu schnöde gewesen", begründete Meike Müller die auffällige Verpackung.

Bis Samstag, 7. Mai, ist "Vorsicht Farbe!" im Kunsthaus an der Grütstraße 3-7, zu sehen. Kontakt: www.kunsthaus-ratingen.de.

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