Ratingen/Mettmann Laschet: "Der Landrat muss Polizeichef bleiben"

Ratingen/Mettmann · Armin Laschet, Landesvorsitzender und Fraktionschef der CDU, hat den Kreis Mettmann im Blick, denn kaum eine andere Region in NRW bildet die Vielfalt des Landes so präzise ab. Im Gespräch mit unserer Zeitung geht der 54-Jährige auf mögliche Pläne ein, wonach mehr als die Hälfte der 47 Kreispolizeibehörden gestrichen werden soll.

 Landrat Thomas Hendele ist Chef der Polizei.

Landrat Thomas Hendele ist Chef der Polizei.

Foto: R. Matzerath

Polizei Laschet stärkt seinem Parteikollegen Thomas Hendele klar den Rücken. "Der Landrat muss Polizeichef bleiben", betont der stellvertretende Bundesvorsitzende der CDU. Es drohe der Verlust von Bürgernähe, Hendele kenne den Kreis sehr gut und damit auch die Probleme der Städte. Der Landrat gehört zu einer vierköpfigen Kommission, die unter strengster Geheimhaltung eine grundlegende Reform ausarbeiten soll. Eine Zusammenlegung von Behörden könnte laut Experten bis zu 2000 Stellen in der Polizeiverwaltung einsparen.

Laschet geht es vor allem darum, den Verfolgungsdruck auf die Täter zu erhöhen. Nicht neu, aber immer nock aktuell sei der Vorstoß der CDU-Fraktion, sogenannte Polizeiverwaltungsassistenten einzustellen, dadurch lasse sich Personal für die operative Ermittlungsarbeit gewinnen. Doch dieser Vorschlag sei bisher immer abgelehnt worden, betont Laschet. Dass es in Städten wie Ratingen private Sicherheitsdienste gebe, sei eine "Bankrotterklärung für die Landesregierung".

Der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft im Kreis Mettmann, Udo Kutsche, geht noch einen Schritt weiter. Er sieht die geplante Reform - obwohl noch in der Entwurfsphase - sehr kritisch und wirft der Landesregierung "Taschenspielertricks" die ihn zur Weißglut bringen" vor. Gerade in der Zeit wo die Polizei durch "islamistische Terrorgefahr", steigende Kriminalität, gewaltbereite Fußballfans, Dügida-Demos in Düsseldorf an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit gekommen sei, solle man sich wieder nur mit sich selbst selbst beschäftigen? "Wenn die Reform mit der Auflösung der Landratsbehörden kommen sollte, dann brauchen wir die 2000 Polizisten für die monatelange Umorganisation und Zusammenlegungen", sagt Kutsche.

Die Polizei-Gewerkschaft befürchtet dann weitere Schließungen von Polizeiwachen und glaubt nicht, dass Landrat Thomas Hendele noch eine Polizeiwache in jeder Stadt im Kreis Mettmann garantieren kann. Zum Schluss werde der Bürger der Getäuschte sein, so Kutsche.

(kle/wie)
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