Nein, das war kein Karnevalsgag: Gestern, 16.13 Uhr, löste die Brandmeldeanlage in der Stadthalle Alarm aus. Alle mussten während der Kinderprinzenkürung die Halle verlassen - aber nur kurz. "Wir hatten ja schon standardmäßig eine Brandwache in der Halle. Warum genau die Meldeanlage auslöste, ist nicht klar, gebrannt hat es definitiv nicht", sagte Stefan Dahlmann vom B-Dienst der Feuerwehr gestern Abend auf Anfrage. Schon kurz darauf konnte die Party weitergehen.

Jetzt ist die fünfte Jahreszeit endgültig komplett: Nachdem das "große" Prinzenpaar schon im November mit großem Bahnhof in der Stadthalle gekürt wurde, zogen jetzt die kleinen Tollitäten nicht minder prunkvoll nach - Kinderprinzenkürung in der Stadthalle, die voll mit jeder Menge verkleidetem närrischen Volk war. Einen kurzen Einblick in die Pflichten eines Prinzenpaares hatten Kinderprinz Lennart I. (Poerschke) sowie die Kinderprinzessin Emilie I. (Schmidt) bereits beim Hoppeditz Erwachen im November in der Manege bereits bekommen, doch jetzt als Hauptpersonen auf der festlich geschmückten Bühne zu stehen, war dann doch noch einmal etwas ganz anderes. Vorher gab es noch den umjubelten Einzug der Tollitäten und ihres Gefolges durch den ganzen Saal. Dass der mit Daniel Tombers auch von einem Schirmherren begleitet wurde, freute vor allem die Verantwortlichen des RaKiKa. Schließlich sind auch die Nachwuchs-Narren auf die finanzielle Hilfe angewiesen. Tombers führt in zweiter Generation ein Unternehmen, das im Leitungstiefbau tätig ist: "Wir sind vom Handwerkerteam, das vor zwei Jahren die Schirmherrschaft hatte, und auch vom TV Ratingen angesprochen worden, ob das nicht was für uns wäre", erzählt der Ratinger, für den der Karneval in aktiver Rolle ebenso Neuland ist wie für Prinz und Prinzessin. "Ich habe meinen Eltern immer wieder gesagt, dass ich das auch machen möchte, weil ich eine Freundin hatte, die Kinderprinzessin war", erzählt die Zwölfjährige. Vor einigen Wochen dann ließen sich die Eltern erweichen. Dann ging es auf die Suche nach einem Prinzen. Und da manchmal das Gute so nah liegt, kam dann der Elfjährige ins Spiel, der wie die Nachwuchs-Ratingia auf die Liebfrauenschule geht und außerdem sehr gut mit einem Nachbarn von ihr befreundet ist. Ob das nicht stressig werden könnte mit der Schule? Da winken beide ganz lässig ab: "Das klappt schon. Und außerdem wissen die Lehrer an unserer Schule ja, wie man damit umgeht." Das stimmt wohl, entwickelt sich doch die Liebfrauenschule immer mehr zu einem Hort von Nachwuchs-Tollitäten.