Ratingen Licht und Kunst verschönern die City

Ratingen · Gestern Abend startete eine Beleuchtungsaktion in der Altstadt, bald soll eine Kommission für Kunst am Bau sorgen.

 Gestern Abend gab es eine Premiere der Aktion "Lilu Loop", die einen Teilbereich der historischen City testweise neu erstrahlen ließ. Das Ganze gehört zur Vorbereitung eines Lichtmasterplans.

Gestern Abend gab es eine Premiere der Aktion "Lilu Loop", die einen Teilbereich der historischen City testweise neu erstrahlen ließ. Das Ganze gehört zur Vorbereitung eines Lichtmasterplans.

Foto: Achim Blazy

Das große Thema Kunst wird in der Stadt immer wichtiger. Aktuelles Beispiel: Eine entsprechende Kommission soll künftig bei städtischen Bauprojekten für sogenannte Kunst am Bau sorgen. Deren Einrichtung war bereits auf Antrag der CDU im Februar beschlossen worden. Das neunköpfige Gremium unter der vorgesehenen Leitung des künftigen Kulturdezernenten soll sich bereits am Düsseldorfer Platz versuchen: Der wird bekanntlich gerade umgestaltet und soll zum Jahresende fertig werden. Dort stellt man sich Objekte oder flächige Installationen vor - 30 000 Euro will die Stadt dafür ausgeben.

Ein Budget von 80 000 Euro soll für die Kunst am neuen Rathaus-Bau bereitgestellt werden. Zur Ideenfindung soll ein begrenzter Wettbewerb gestartet werden. Zur Begründung schreibt die Verwaltung: "Kunst am Bau hat in Deutschland eine lange Tradition. Sie begleitete in hohem Maße den Wiederaufbau der Städte nach dem Zweiten Weltkrieg. Entsprechend wurde bereits 1950 Kunst am Bau durch eine Empfehlung des Deutschen Bundestages zum integralen Bestandteil der Bauherrenaufgabe erklärt und ein prozentualer Anteil der Bausumme für Bauten des Bundes vorgehalten. Die zur Verfügung zu stellenden Mittel lagen demnach je nach Größe des Bauvorhabens bei einem Anteil von 0,5 bis 1,5 Prozent der Baukosten."

Ähnliche Verfügungen gaben sich die Länder - NRW bereits 1949 als eines der ersten der jungen Bundesrepublik. Auch viele Städte folgten diesem Beispiel. Im Jahre 2013 sprach sich der Deutsche Städtetag mit seiner Handreichung zur "Kunst im öffentlichen Raum" für die kommunale Förderung aus und empfahl bei öffentlichen Bauvorhaben jeweils ein prozentual definiertes Budget für Kunst zu investieren.

Der Begriff "Kunst am Bau" sei heute weit gefasst, so die Stadt. Er meine nicht nur Kunstwerke und -projekte, die mit der Architektur verbunden sind, sondern auch solche, die sich inhaltlich und räumlich auf das Bauvorhaben beziehen. Es wird von der Stadtverwaltung Ratingen vorgeschlagen, bei Neubauten öffentlich genutzter städtischer Gebäude sowie bei der Neuanlage und Neugestaltung von Freiflächen und Parks von einer gesamtstädtischen Bedeutung "Kunst am Bau" vorzusehen und hierfür einzelfallbezogen im Rahmen der Ermittlung der Baukosten ein Budget festzusetzen. Der Orientierungswert könnte dabei 0,5 Prozent der Baukosten betragen.

Und: "Das jeweilige Kunstwerk soll als eigenständiger Beitrag wahrnehmbar sein, der einen Bezug zur Gestaltung und zur Funktion des Gebäudes oder der Freifläche hat, sich in die Umgebung einfügt und durch künstlerische Qualität überzeugt." Je nach Größe des Bauprojekts und Höhe des Budgets soll ein existierendes Kunstwerk vorgeschlagen oder ein Wettbewerb durchgeführt werden.

Dass Kunst eine große Rolle in der Stadt spielt, zeigte sich gestern Abend auch bei der Premiere der Aktion "Lilu Loop", die einen Teilbereich der historischen City testweise neu erstrahlen ließ. Die Aktion gehört zum Lichtmasterplan, der aktuell erarbeitet wird. Der Plan soll die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Licht im öffentlichen Raum konkret demonstrieren. "Bürger konnten sich anlässlich eines kleinen Stadtrundgangs selbst ein Bild von den Lichtinstallationen machen und uns hierüber ein Feedback zu geben", betonte Bürgermeister Klaus Pesch.

Zum Hintergrund: Der neue Lichtmasterplan für einen Teilbereich der Innenstadt gehört zu den Maßnahmen des Integrierten Handlungskonzepts Ratingen-Zentrum (Intek), das im Jahr 2013 mit dem Leitbild der "Generationen gerechten Stadt" zur Aufwertung und Weiterentwicklung der Innenstadt vom Stadtrat beschlossen wurde. Für viele Maßnahmen gibt es Geld vom Bund und vom Land. Die Kunst ist es, die verschiedenen Funktionen für eine harmonische Wirkung miteinander in Einklang zu bringen.

(JoPr)
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