Ratingen Liebfrauenschule ist erneut stark gefragt

Ratingen · Vorläufige Zahlen: Ansturm auf die erzbischöfliche Realschule, nur 69 Anmeldungen am Bonhoeffer-Gymnasium,

 Johannes Steggers, Leiter der erzbischöflichen Liebfrauenschule, freut sich: Erstmalig wird es eine Eingangsklasse für Jungen geben, insgesamt habe man 120 Schüler aufgenommen, so der Lehrer.

Johannes Steggers, Leiter der erzbischöflichen Liebfrauenschule, freut sich: Erstmalig wird es eine Eingangsklasse für Jungen geben, insgesamt habe man 120 Schüler aufgenommen, so der Lehrer.

Foto: Achim Blazy

Noch geht es um vorläufige Zahlen — aber die Ergebnisse der Anmeldetage für die weiterführenden Schulen machen der Schulverwaltung Arbeit. So viel Arbeit offenbar, dass die Zahlen mit Verweis auf ihre Vorläufigkeit unter Verschluss gehalten werden. Einziger Kommentar auf Anfrage: Es gebe noch "Abstimmungsbedarf".

 Uwe Florin leitet das Bonhoeffer-Gymnasium.

Uwe Florin leitet das Bonhoeffer-Gymnasium.

Foto: blazy

Nach RP-Informationen ergibt sich folgendes Bild: Die markanteste Abweichung nach unten im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in West. "Wir werden drei kleine fünfte Schuljahre mit je 23 Schülern bilden können", sagt Schulleiter Uwe Florin. Die Anmeldezahlen in den vergangenen drei Jahren lagen zwischen 90 und 100. Im Jahr 2011, als generell ein Ansturm auf die Gymnasien verzeichnet wurde, hatte man in West noch Anmeldewünsche ablehnen müssen. Die Dreizügigkeit (drei Parallelklassen pro Jahrgang) steht für Florin nun allerdings nicht zur Disposition, zumal "wir den sogenannten Klassenfrequenzrichtwert von 28 Schülern, zu berechnen für die komplette Sekundarstufe eins, locker erreichen".

Florin unterscheidet zwischen potentiell hausgemachten ("systemischen") Ursachen und weit schwerer zu packenden Gründen für "Wanderbewegungen", die sich von Jahr zu Jahr an unterschiedlichen Schulen bemerkbar machen.

Die bessere Seite der Medaille fürs Bonhoeffer-Gymnasium: "Wir hatten über Jahre vergleichsweise große Eingangsklassen, jetzt kleine. Das ist für die neuen Fünftklässler gut", so der Schulleiter weiter.

Doch selbst, wenn die bisherigen Ergebnisse keine organisatorischen Verwerfungen mit sich bringen, hat an der Schule Ursachenforschung über den Einbruch der Anmeldezahlen eingesetzt: "Wir werden herausfinden müssen, womit das zu tun hat", sagt Florin. Damit stehen selbst Experten vor dem ein oder anderen Rätsel und derzeit schwer zu beantwortenden Fragen: "Wir sind zum Beispiel das einzige Ganztagsgymnasium im Kreis.

Hat es damit zu tun, dass genau dieses Angebot nicht mehr so gefragt ist?" So gebe es im Kreis bereits eine Schule, an der die Anmeldezahlen just in dem Moment wieder gestiegen seien, als das Ganztagsangebot wieder eingestellt wurde. Erst nach der Ursachenforschung könne man sich Gedanken darüber machen, ob Programm und Profil der Schule oder aber das Informationsangebot überdacht werden müssen. Markant sei überdies eine Wanderungsbewegung in Richtung der Lintorfer Partnerschule, dem Kopernikus-Gymnasium. Dort sind nach RP-Informationen 120 neue Fünftklässler aufgenommen, am Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium 137.

Und die erzbischöfliche Liebfrauenschule kann erstmals in ihrer Geschichte eine Eingangsklasse für Jungen anbieten. Schulleiter Johannes Steggers hat in seinem letzten Schuljahr an der Schwarzbachstraße beinahe Grund zum Jubeln. "Wir haben 120 Schüler aufgenommen, bilden drei Mädchen- und eine Jungenklasse. Das ist schon ein ganz erstaunlicher Aufschwung, den wir nach unserem fundamentalen Programmwechsel so nicht erwartet hatten", sagt er. Bisher war die Realschule eine reine Mädchenschule.

Zusätzlich kompliziert wird die Lage beim Blick über die Stadtgrenzen. So hat die Stadt Düsseldorf erst jetzt Anmeldetage, wieder andere haben die Privatschulen und andere Städte im Kreis Mettmann. Von Ratingen aus richtet sich der Blick zum Beispiel aufs Fliedner-Gymnasium in Düsseldorf, das mit sechs Eingangsklassen plant. Erst nach Abschluss aller dieser Anmeldeverfahren rechnet Florin für seine Schule mit dem endgültigen Startergebnis für den Spätsommer. Sicher ist: Die Zahlen fürs DBG können sich nur noch nach oben bewegen.

(RP)
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