Lintorf Lintorf: Musik und Morde in der Bibel

Düsseldorf · Morde in der Bibel, das waren ganz besondere Fälle für die Jugend der evangelischen Kirchengemeinde Lintorf-Angermund – zumindest am vergangenen Freitagabend. Anlässlich der zweiten langen Kirchennacht wurde aber in der evangelischen Kirche am Konrad-Adenauer-Platz nicht nur ermittelt. Es wurde auch gemeinsam gegessen und musiziert. Kurzum: Es gab viel Spaß – und Spannung.

Alle saßen gemeinsam im Altarraum. Die Kirchenbänke hatte man zur Seite geschoben und mit Kerzen bestückt. Ganz im Stil des Spiels "Black Stories" wurden nach Hinweisen des Spielleiters dabei die biblischen Morde erraten. Beispielsweise die brutale Rache Simsons an den Philistern aus dem Buch der Richter. Da ließ der geblendete Simson ein ganzes Haus über seinem Kopf und vor allem über den Köpfen der Philister-Fürsten zusammenfallen, nachdem sie ihn gepeinigt hatten. "In der Bibel ist nun mal nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen", sagte Monika Bäcker, Jugendmitarbeiterin und eine der Sängerinnen der Gemeindeband "Every Thursday". Sie hat gemeinsam mit der Band den Abend geplant und auch das Motto initiiert. "Wir wollen einfach zeigen, dass Kirche mehr sein kann als nur sonntags in der Kirche rumsitzen", urteilte Becker, die in der Gemeinde aufgewachsen und fest verwurzelt ist. Denn nicht nur mit Blick auf das Motto versicherte sie: "Kirche und Bibel können wirklich spannend sein." Jugendleiterin Bettina Borsch betonte: "Die Jugendarbeit ist ein wichtiger Teil unserer Gemeinde, alle sind sehr engagiert." Und dabei waren nicht nur Jugendliche im Alter von 13 bis 23 der Einladung zur Kirchennacht gefolgt, auch Eltern saßen gespannt in der Runde und diskutierten eifrig mit, als es um die "Aufklärung der Mordfälle" ging.

Aber es stand noch viel mehr auf dem Programm. Denn wenn "Every Thursday" dabei ist, wird natürlich auch musiziert. Bereits seit 14 Jahren gibt es die Band. Das Repertoire der 13-köpfigen Combo hat eine große Bandbreite: Es gibt moderne Popmusik und christliche Lieder. Vieles davon, sogar mit Orgeleinsatz, spielten die Musiker auch in der langen Kirchennacht. Und alle konnten mitsingen, denn Texte fand man dank Beamer an der Leinwand. Die wurde auch dazu genutzt, Fotos von vergangenen Aktionen zu zeigen. Denn es sind die Gemeindemitglieder, die eine kirchliche Gemeinschaft lebendig halten. Auch eine dritte Kirchennacht ist geplant.

Bettina Borsch spricht bei ihrer Arbeit von christlicher Erlebnispädagogik. Sie zeichnet aber auch für die Seniorenarbeit verantwortlich. "Ich habe somit ganz neue Möglichkeiten, beides zu verbinden. So spielen Musiker von "Every Thursday" bei Seniorentreffs – oder die Jugendmitarbeiter setzen sich mit den Senioren zusammen und erklären den Umgang mit dem PC."

(RP)
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