Lintorf Lintorf: Winzer treffen auf Schützen

Lintorf · Erstmals wird der Weinmarkt auf dem Schützenplatz veranstaltet. Am Sonntag locken offene Läden ins Dorf.

 Sie haben das Weinfest vorbereitet (v.l.): Uwe Spelter (Werbegemeinschaft Lintorf), Gernot Achenbach und Willi Knell (Winzer) und Dieter Liere (Werbegemeinschaft Lintorf). Es steigt erstmals auf dem Schützenplatz.

Sie haben das Weinfest vorbereitet (v.l.): Uwe Spelter (Werbegemeinschaft Lintorf), Gernot Achenbach und Willi Knell (Winzer) und Dieter Liere (Werbegemeinschaft Lintorf). Es steigt erstmals auf dem Schützenplatz.

Foto: Mathias Kehren

Der Lintorfer Weinmarkt steht vor der Tür, er beginnt an Fronleichnam und dauert bis zum Sonntag. Er findet ab Donnestag vom 19. bis zum 22. Juni erstmals auf dem Schützenplatz statt. Das Fest endet am Sonntag mit einem verkaufsoffenen Tag in der Lintorfer Innenstadt.

Die fünf Winzer Achenbach, Busch, Dorst, Hammen und Knell aus Rheinhessen, findet man mit ihren leckeren Tröpfchen in diesem Jahr auf dem großen Schützenplatz am Thunesweg. Gespannt sind die Veranstalter auf die neuen Jahrgänge: Mehrere Gastronomiestände sorgen für das leibliche Wohl. Flammkuchen, Flammlachs, Knoblauchbrot aber auch Waffeln oder Poffertjes sorgen für Abwechslung und bieten jedem Geschmack genau das Richtige.

In diesem Jahr wird das beliebte Weinfest durch einen weiteren Anbieter verstärkt. Das seit zehn Monaten in Lintorf, (Speestraße 26/Am Kohlendey), ansässige Wein- und Feinkostgeschäft "Leib & Rebe" wird einen kleinen, aber feinen Querschnitt seines deutschen und internationalen Weinangebots auf dem Weinfest vorstellen. Das Inhaber-Ehepaar Petra und Michael Eckert wird zusammen mit seinem Team deutsche Weißweine aus den Regionen Pfalz und Baden sowie weitere attraktive Weine aus Italien, Spanien und Frankreich anbieten. Ergänzt wird das Sortiment durch einen fruchtigen Erdbeersecco sowie einen alkoholfreien, erfrischenden "Prisecco", hergestellt aus köstlichen Bio-Äpfeln und verfeinert durch Holundersaft und natürliches Rosenblütenaroma.

Sonntag ist im Ort auch verkaufsoffener Sonntag von 13 bis 18 Uhr. Viele Geschäfte haben für ihre Kunden spezielle Angebote oder Aktionen geplant, die einen Bummel durch Lintorf zu einem Erlebnis machen werden.

Die Lintorfer Schützen veranstalten das Traditionskönigschießen an diesem Wochenende auf dem Schützenplatz. "Wenn wir Lintorf auch in Zukunft attraktiv für Lintorfer und Besucher machen wollen, müssen wir - Schützen und Werbegemeinschaft - an einem Strang ziehen", begründet Andreas Preuß, stellvertretender Schützenchef die Entscheidung der Bruderschaft.

Die Winzer aus Rhein-Hessen werden 25 Reben mitbringen. Diese werden mit einer Flasche Wein am Donnerstag verlost.

Der Winter 2012/13 war endlich einmal im Normbereich, so die Winzer. Das Spätjahr 2012 war zwar recht kalt und schneereich, hat aber den Reben nicht zugesetzt. Im Frühjahr 2013 ging der Winter dann weiter mit kalten Temperaturen und viel Schnee. Zum Glück wurde es aber nicht zu kalt und der Rebschnitt konnte normal durchgeführt werden.

Bis Mitte April hatte der Winter die Region fest im Griff. Erst in der zweiten Monatshälfte ist der Frühling eingezogen mit wechselhaftem Aprilwetter. Durch das bislang kühle und regenreiche Frühjahr lag die Entwicklung der Reben etwa zwei Wochen hinter der Norm. Der Wonnemonat war letztes Jahr wohl eher ein Wasser-Monat, der aber die Wasserreserven im Boden auffüllte für den Sommer. Dies änderte sich erst Mitte Juni, was zu einem Wachstumssprint führte. Danach kam ein Bilderbuch-Sommer der die Entwicklung der Trauben förderte.

Die Weinlese begann erst Ende September, um auch noch die letzten Sonnenstrahlen auszunutzen. Mitte Oktober war es dann aber Zeit die letzten Trauben zu ernten, der einsetzende Regen machte der Traubengesundheit doch zu schaffen.

Auch für Eiswein waren dies eher schlechte Voraussetzungen. Durch den viel zu warmen Winter gab es vom Jahrgang 2013 auch keinen Eiswein. "Die Qualität des 2013er Weines ist gut", sagen die teilnehmenden Winzer. Durch die späte Lese konnten noch genügend Oechsle gesammelt werden. Der Kellermeister hatte viel Arbeit die Säurewerte anzupassen und die Weine vor der Gärung zu behandeln. Danach musste die weitere Entwicklung genau beobachtet werden, um die Weine füllfertig werden zu lassen. Durch die Entsäuerung im Herbst sind die Weine später reif und sie wurden erst spät gefüllt, um den Weinsteinausfall auf der Flasche zu vermeiden. Es sind fruchtige Weine geworden, die durch die Arbeit des Winzers auch angenehme Säure aufweisen. Der Alkoholgehalt ist etwas moderater ausgefallen als in den Vorjahren, was dem Genuss zu Gute kommt.

Und die Aussichten für 2014? Das Spätjahr 2013 war nass, der Winter 2013/14 war zu warm. Die Reben verharrten zum Glück noch in der Winterruhe, da nicht allein die Temperaturen, sondern auch Tag/Nacht-Verhältnis ausschlaggebend für den Austrieb sind. Im Frühjahr wurde es dann sehr trocken, so dass man mit der Bodenbearbeitung gar nicht so recht klar kam. Außergewöhnlich früh war dieses Jahr der Frühling nach einem sehr milden Winter in den Weinbergen eingekehrt. Die Knospen schwellen, an den frischen Schnitten tropft der "Saft". Die Winzer: "Wir sind fünf Winzer aus verschiedenen Orten in Rheinhessen. Es sind alles Familienbetriebe die den Weinbau von der Rebe bis zur Flasche in eigener Verantwortung haben."

(RP)
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