Lintorf Lintorfer Fachwerk-Ruine ärgert Anwohner

Lintorf · Das alte Haus am Lintorfer Stadtteil-Eingang verfällt immer weiter und wird zur Gefahr. Die Bürger-Union schlägt Alarm.

 Auf dem verlassenen Fachwerkhaus an der Tiefenbroicher Straße haben sich nach dem Pfingststurm Dachziegel gelöst.

Auf dem verlassenen Fachwerkhaus an der Tiefenbroicher Straße haben sich nach dem Pfingststurm Dachziegel gelöst.

Foto: Achim Blazy

Es könnte so schön sein, dieses alte Fachwerkhaus an der Tiefenbroicher Straße. Es könnte einen tollen Einblick in die Historie des Stadtteils geben. Stattdessen gammelt das Gebäude langsam aber sicher vor sich hin und hat mittlerweile auch an den Folgen von Pfingstturm Ela zu leiden. Der hatte nämlich einige Dachziegel des ohnehin schon baufälligen Häuschens abgedeckt.

Für die Bürger-Union (BU)ist jetzt der Punkt erreicht, an dem sie dieses traurige Bild nicht länger hinnehmen möchte. Ratsmitglied Detlev Czoske hat sich einmal mehr der Sache angenommen. In seinem aktuellen Schreiben bittet der Lintorfer die Verwaltung um Aufklärung über die Situation rund um das Grundstück.

Denn den Lintorfern ist es schon länger ein Dorn im Auge, mehr sogar noch: Für Fußgänger wird das Haus langsam aber sicher zur Gefahr. Czoske schreibt in seinem Brief an Bürgermeister Pesch unter anderem: "Das alte und unmittelbar an die Straße grenzende Gebäude muss auf seine Standsicherheit sowie auf sich eventuelle lösende Dachziegel und Balken, die auf die Fahrbahn gelangen könnten, geprüft werden." Eine Antwort, so Czoske, habe er auf seine Anfrage bisher noch nicht bekommen.

Langsam aber sicher werde die Sache dringend, so Czoske weiter: "Wir weisen darauf hin, dass sich nach dem jüngsten Sturm Ela das Dach des Gebäudes in einem gefährlichen Zustand befindet. Beidseits des Giebels haben sich Dachziegel gelöst und sind bereits auf den Innenhof gefallen. Weitere Dachziegel und auch Dachpappe sowie Holz- und Bauteile drohen ebenfalls herunter zu fallen. Wann davon auch die stark befahrene Tiefenbroicher Straße betroffen sein wird, ist nicht vorhersehbar."

Nach RP-Informationen soll das Grundstück mit dem Gebäudekomplex einer Erbengemeinschaft gehören, die sich über den Umgang mit dem alten Gemäuer schon seit vielen Jahren nicht einigen kann.

Das Problem wird noch dadurch verstärkt, dass es in diesem Bereich keinen Bürgersteig gibt. Auch Fußgänger sind so der Gefahr ausgesetzt, von abbröckelnden oder herab stürzenden Gebäudeteilen getroffen zu werden. Zwar sei ein Teil des Grundstücks mit Flatterband abgesichert gewesen, für BU-Mann Czoske jedoch ein unhaltbarer Zustand: "Wir sehen hier Gefahr in Verzug und bitten Sie umgehend Maßnahmen zur Gefahrenabwehr ergreifen zu lassen", heißt es in dem Schreiban an die Verwaltung.

Obwohl er schon mehrfach auf die Gefahren, die von dem Grundstück ausgehen, hingewiesen habe, sei die Verwaltung immer noch eine Antwort schuldig. Immerhin sei das Flatterband mittlerweile durch Zäune ersetzt worden, hat er beobachtet.

Es ist nicht das einzige Ärgernis, das die Lintorfer in diesem Bereich aufregt. "In unserem Antrag vom 6. März baten wir um Prüfung, ob und durch welche Maßnahmen den Bewohnern der Häuserzeile an der Tiefenbroicher Straße 2-10 zumindest bis zur Neubebauung des angrenzenden Grundstückes beim Queren der Fahrbahn geholfen werden kann", heißt es in Czoskes Schreiben weiter.

Außerdem habe man damals auch darum gebeten, hilfsweise zu prüfen, ob der am Dickelsbach entlang führende Fußweg von der Brücke "Am Weiher" bis zu der Häuserzeile Tiefenbroicher Straße 2-10 so ertüchtigt werden könne, dass dieser auch mit Rollatoren und Kinderwagen, insbesondere bei schlechtem Wetter, gefahrlos genutzt werden kann. "Antworten hierauf sind bisher nicht eingegangen", reklamiert das Ratsmitglied der Bürger-Union.

(RP)
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