Lintorf Lintorfer Schüler ermahnen Autofahrer

Lintorf · Beim Blitzmarathon gab es gestern vor der Eduard-Dietrich-Schule grüne und rote Karten - die Aktion kam sehr gut an.

 Kinder der Eduard-Dietrich-Schule auf der Duisburger Straße hatten Lob und Tadel für die Autofahrer parat. Polizistin Katja Lindemann (Mitte) hat die Schüler während der Aktion betreut - zusammen mit ihrem Kollegen Jörg Bach.

Kinder der Eduard-Dietrich-Schule auf der Duisburger Straße hatten Lob und Tadel für die Autofahrer parat. Polizistin Katja Lindemann (Mitte) hat die Schüler während der Aktion betreut - zusammen mit ihrem Kollegen Jörg Bach.

Foto: Achim Blazy

Edith Winter, die Leiterin der Eduard-Dietrich-Schule in Lintorf, muss sich beim Thema Verkehr keine Sorgen um die Konzentration machen. Da sind ihre Schulkinder mit ganz viel Eifer dabei, denn die Gefahren vor der eigenen Schule auf der Duisburger Straße sind allgegenwärtig - und sorgen immer wieder für Gesprächsstoff.

Tempo 30 herrscht dort, doch nur wenige Verkehrsteilnehmer halten sich penibel an diese Geschwindigkeitsbegrenzung. So auch gestern beim Blitzmarathon, der nicht ohne Grund vor dieser Schule organisiert wurde. Schüler hatten grüne und rote Karten vorbereitet - sozusagen eine farbige Mischung aus Lob und Tadel. Für die Kinder ist es wichtig, dass man sich mit ihren Sorgen auseinandersetzt. Und sie haben an diesem Vormittag die Gelegenheit, Raser nachdrücklich zu ermahnen. Das geschieht nicht mit einem erhobenen Zeigefinger und schadenfrohem Ätschibätsch-Gehabe.

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Foto: dpa, ve tmk

Es geht in erster Linie um die Sicherheit der Schüler und um effektive Vorbeugung. Schon nach wenigen Minuten wird eine Frau ertappt. Sie ist mit elf Stundenkilometern - abzüglich der Toleranz - zu schnell unterwegs. Bezirksbeamter Jörg Bach, der normalerweise in Hösel arbeitet, verlangt 25 Euro. Für Bach sind Raser vor Schulen ein eigenes Thema. Er hat den Trend ausgemacht, dass "immer aggressiver gefahren wird". Was ihn ärgert, ist das sehr ausgeprägte rücksichtslose Fahren der Eltern, die ihre Kinder auf den Schulhof kutschieren und dadurch für gefährliche Situationen sorgen.

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In Lintorf ist dies nicht anders. Schulleiterin Winter hat ähnliche Sorgen, jetzt will man - auch mit Hilfe eines Konzeptes - den Schulweg sicherer machen. Zurück zum Blitzmaration: Da stehen die Grundschüler artig in einer Reihe und warten auf die nächsten Autofahrer, die mit Hilfe der Laserpistole herausgefischt werden sollen. Fazit nach der einstündigen Kontrollaktion: Ertappte geben sich einsichtig, bemühen keine faulen Ausreden, weil sie den Kindern ohnehin nichts vormachen können. Silvio hat eine rote Karte gezeigt. "Pass bitte auf" - so lautet die Ermahnung. Polizistin Katja Lindemann hat den Kindern erklärt, worauf sie achten müssen - und warum die Polizei ausgerechnet auf der Duisburger Straße steht. Alina hält eine grüne Karte hoch. "Super Tempo" - so lautet das Lob. Ein Autofahrer ruft den Polizisten noch zu, dass man doch mal am Nachmittag oder abends kontrollieren sollte. Die Straße verleite durch den Flüsterasphalt zum Rasen. Bach und Lindemann greifen dies gerne auf. Doch ihr Blick verrät ihren gemeinsamen Gedanken: Wir können nicht überall sein!

(RP)
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