Ratingen Mann wird von Bahn überrollt

Düsseldorf · Dramatischer Jahreswechsel in Ratingen. Gestern Morgen wurde ein 20-Jähriger auf der S-Bahn-Strecke von einem Zug erfasst und verlor ein Bein. Zahlreiche Brände, darunter auch in einem Hochhaus in West.

 Sieben Rettungsdienstmitarbeiter mißbrauchten ihre Narkotika für "Narkosepartys".

Sieben Rettungsdienstmitarbeiter mißbrauchten ihre Narkotika für "Narkosepartys".

Foto: Thomas Lammertz

Der Jahreswechsel verlief in Ratingen alles andere als ruhig. Seit Silvester waren Feuerwehr und Polizei bis gestern Morgen fast pausenlos im Einsatz. Tragisch endete für einen 20-Jährigen aus Mettmann eine Silvesterfeier: Auf dem Weg nach Hause wurde er gestern Morgen gegen 7 Uhr auf der S-Bahnstrecke an der Raiffeisenstraße von einer Bahn überrollt und verlor ein Bein.

Nach Angaben der Bundespolizei hatten Anwohner der Raiffeisenstraße Hilferufe gehört und die Polizei alarmiert. Eine Streife suchte daraufhin den Bahnkörper ab und fand einen schwerverletzten 20-jährigen Mann aus Mettmann. Er war von einer S-Bahn erfasst worden, aber noch ansprechbar. Wie Feuerwehr-Einsatzleiter Jan-Hendrik Neumann berichtete, war dem jungen Mann bei dem Unfall das rechte Bein abgetrennt worden. Das linke Bein und der rechte Arm seien zerschmettert worden.

"Bei klirrender Kälte wurde derMann durch eine Notärztin erstversorgt und dann in einer aufwändigen und schwierigen Rettungsaktion von dem acht Meter höher liegenden Bahndamm über die steile Böschung zum Rettungswagen gebracht", so Neumann. Im Notarztwagen wurde der Mann in die Unfallklinik nach Duisburg gefahren.

Mit Hilfe der nachgerückten Ablöseschicht der Wehr wurde dann der Bahndamm abgesucht: Das abgetrennte Bein wurde schnell gefunden und zur Replantation in die Klinik transportiert. Die Bahnpolizei geht von einem Unglücksfall aus. Der Mann habe "deutlich" unter Alkoholeinfluss gestanden.

Der Jahreswechsel hatte für die Wehr bereits um 13 Uhr an Silvester begonnen: An der Brandenburger Straße in West brannte der erste Container. Kurz darauf ging an der Karl-Loewe-Straße in Lintorf eine 15 Meter lange Hecke in Flammen auf. Das Feuer drohte, auf ein Haus überzugreifen. Um 18.33 Uhr musste die Wehr in der sechsten Etage eines Hauses an der Bergiusstraße einen brennenden Wäschetrockner löschen.

Schlag auf Schlag

Neumann: "Kurz nach dem Jahreswechsel ging es Schlag auf Schlag." An der Berliner Straße brannte gegen 0.27 Uhr ein Müllbehälter. Wenige Minuten später wurden Balkonbrände von der Breslauer und Max-Planck-Straße gemeldet. Während der Löscharbeiten musste dann Vollalarm gegeben werden: In der siebten und zehnten Etage eines Hochhauses an der Jenaer Straße standen Balkone in hellen Flammen. Im siebten Obergeschoss hatte der Brand bereits auf die Wohnung übergegriffen. Zwei Personen wurden mit Fluchthauben gerettet.

Über zwei Drehleitern wurden die Flammen bekämpft. Im Einsatz waren neben der Berufswehr auch die Löschzüge aus Tiefenbroich, Mitte, Lintorf und Breitscheid.

Dann wurde auch der Homberger Löschzug alarmiert: Noch während des Großeinsatzes an der Jenaer Straße wurden Containerbrände an der Holbeinstraße und an der August-Bagel-Straße gemeldet.

Große Probleme bereiteten die frostigen Temperaturen: Nach den Löscharbeiten mussten sich die Wehrleute auch noch im Streudienst betätigen: Das Löschwasser hatte mancherorts Straßen und Bürgersteige in gefährliche Eisbahnen verwandelt. KOMMENTAR

(RP)
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