Kreis Mettmann Meditieren kann man auch in der Mittagspause

Kreis Mettmann · Wann immer einem der Sinn danach steht, kann man sich mit Hilfe einiger Tricks aus der gewohnten Routine ausklinken.

 Meditieren kann man überall, aber guter Bodenkontakt ist wichtig, damit der Atem leichter fließen kann.

Meditieren kann man überall, aber guter Bodenkontakt ist wichtig, damit der Atem leichter fließen kann.

Foto: istock

Meditation verspricht, wonach wir eigentlich ständig suchen: Endlich mal Ruhe. Nichts klingelt und vibriert. Kein Chef, der ständig nörgelt. Keine Kinder, die quengeln. Aber mit der Stille um uns herum ist es längst nicht getan. Obwohl wir ohne sie nie dort ankommen, wo wir eigentlich gerne wären. Gelassenheit und Entspannung ist das Ziel und dafür braucht man vor allem eines: Innere Ruhe.

Nun mag so manch einer den Kopf schütteln. Mal eben das Sitzkissen aus dem Schrank holen und zwischen Job und Bett ein paar Minuten Tiefenentspannung? Wie soll das inmitten eines Alltags funktionieren, in dem wir eigentlich ständig unter Strom stehen?

"Es muss nicht unbedingt die morgendliche Meditationsstunde sein", sagt Bettina Engels. "Regelmäßiges Meditieren lässt sich durchaus in ein stressiges Drumherum einbauen." Die Meditationslehrerin plädiert dennoch dafür, feste Zeiten für den Rückzug aus dem Hamsterrad einzuplanen. Am Morgen, am Abend oder zwischendurch, in der Mittagspause: Wann immer einem der Sinn danach steht, kann und sollte man sich aus der gewohnten Routine ausklinken. "Auch die Haltung und der Ort können variieren", rät sie. Sitzkissen, Parkbank oder auch der Bürostuhl: Meditieren kann man überall. "Guter Bodenkontakt ist wichtig, damit der Atem leichter fließen kann", sagt Bettina Engels. Ohnehin sei der Atem ein guter Begleiter, um in die Meditationspraxis einzusteigen. Einatmen, ausatmen: Dem Rhythmus des Atems zu folgen sei eine geeignete Methode, um zur Ruhe zu kommen. Gut sei es außerdem, die Augen zu schließen oder wenigstens den Blick zu senken. Dass nicht schon der nächste Termin drängen sollte, versteht sich von selbst.

Nur dem Atem folgen? Nicht den Gedanken? Unmöglich!? Auch erfahrene Meditierende sagen, dass sie das selten hinbekommen. Scheitern scheint also normal. Dass es hier und da zieht und zwickt, ebenso. Keineswegs verspricht Meditation die Freiheit von allem Leid. Im Gegenteil: Dass Schmerz zum Leben dazugehört, ist eine Erkenntnis, die durchaus gewollt ist. Es geht darum, zwischen Schmerz und Leid zu unterscheiden. Und genau dorthin kann uns Meditation führen.

Die Meditationslehrerin rät dann dazu, etwas genauer hinzuschauen: Meditiert man nur, weil man glaubt, dass es wichtig ist? Oder doch, weil die kurzen Auszeiten einfach guttun?

(magu)
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