Ratingen Melanie Meyer soll CDU-Chefin werden

Ratingen · Die Christdemokraten stellen sich an der Spitze neu auf: Die Kunsthistorikerin war bisher in der zweiten Reihe tätig.

 Melanie Meyer soll im März zur neuen CDU-Chefin gewählt werden. Sie wohnt in Lintorf und pendelt beruflich zwischen Berlin und Ratingen.

Melanie Meyer soll im März zur neuen CDU-Chefin gewählt werden. Sie wohnt in Lintorf und pendelt beruflich zwischen Berlin und Ratingen.

Foto: Achim Blazy

Hinter den Kulissen ist die Personalie längst besprochen, die Leitungsgremien haben grundsätzlich zugestimmt. Melanie Meyer soll neue CDU-Chefin werden und damit auf David Lüngen folgen, der als gewählter Beigeordneter in Erftstadt gebunden ist. Im Februar tagt noch einmal der Vorstand des rund 800 Mitglieder starken Stadtverbandes, im März soll Meyer auf einer Mitgliederversammlung gewählt werden - dies in einem ausgesprochenen Jubiläumsjahr 2015. Denn die CDU Ratingen gibt es seit 70, den Stadtverband seit 40 Jahren. Die 36-jährige Kunsthistorikerin, die in Lintorf heimisch ist, wäre nach Annette Koewius erst die zweite Frau an der Spitze der Partei.

Meyer ist wissenschaftliche Referentin und Büroleiterin beim CDU-Bundestagsabgeordneten Peter Beyer, der den Schritt seiner Mitarbeiterin stark befürwortet. Sie kündigt im Gespräch mit unserer Zeitung an, zwischen Berlin und Ratingen pendeln und an jeder Fraktionssitzung teilnehmen zu wollen. "Das müsste zu schaffen sein", sagt Meyer, die als "Sachkundige Bürgerin" in mehreren Ausschüssen und auch in der Frauen Union sehr aktiv ist. Meyer will die Partei und die Fraktion wieder enger verzahnen, dies sei in der Vergangenheit zu kurz kommen.

Sie weiß, dass sie im Vorstand auch Leute braucht, die kommunalpolitische Erfahrung haben - wie Stefan Heins zum Beispiel, der stellvertretende Parteivorsitzende. Heins war es auch, der den Wahlkampf des späteren Bürgermeisters Klaus Konrad Pesch organisiert und koordiniert hat.

Meyer, die ein Fan von Rot-Weiß Lintorf ist, will die Bürger stärker in die Gestaltung von Politik einbinden. So sind Arbeitskreise zu bestimmten Themenfeldern in Vorbereitung. Auf der anderen Seite geht es ihr darum, "die Kommunikation innerhalb der Partei zu fördern, ja nach vorne zu bringen". Die CDU habe viele kluge Köpfe, die aber in der Regel sehr eigenständig seien, betont Meyer, die als Büroleiterin selbst Personalverantwortung trägt.

Das neue Amt, das sie übernehmen will, ist rein ehrenamtlicher Natur. "Ich tue das aus Leidenschaft", sagt Meyer, die sich in den vergangenen Wochen immer häufiger bei offiziellen Terminen (etwa bei Neujahrsempfängen) blicken ließ. Als Büroleiterin habe sie in Berlin bereits viele Erfahrungen sammeln können - das soll auch der lokalen Parteiarbeit zugute kommen. Meyer geht es um Transparenz und Durchlässigkeit zwischen Parteispitze und der Basis.

"Wir müssen uns auch deutlich mehr um unsere Mitglieder kümmern", fordert sie. Zurzeit bastelt sie am Personal-Tableau des Vorstands. "Einige wollen weitermachen, andere hören auf."

(RP)
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