Flutkatastrophe im Ahrtal: Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen gegen ehemaligen Landrat ein
EILMELDUNG
Flutkatastrophe im Ahrtal: Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen gegen ehemaligen Landrat ein

Analyse Millionen-Plan hängt in der Warteschleife

Heiligenhaus · Räumlich liegen drei City-Projekte dicht beieinander. Was ihre Entwicklung angeht, trennen sie Welten. So ist das Rathaus-Center wieder gefüllt und die alte Kuhlmann-Immobilie wieder ein Schmuckstück. Nur vom neuen Einkaufszentrum fehlt jede Spur.

 Raum für Fantasie: Auf diesem Grundstück soll das 25-Millionen-Projekt Einkaufszentrum realisiert werden.

Raum für Fantasie: Auf diesem Grundstück soll das 25-Millionen-Projekt Einkaufszentrum realisiert werden.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Das Metallschild am Giebel hat Patina angesetzt: "Wilhelm Kuhlmann Eisenwaren", steht drauf. Die Immobilie an der Hefelmanngasse, direkt gegenüber dem Rathauscenter, ist allerdings inzwischen wieder fein herausgeputzt - drinnen wie draußen. Davon überzeugten sich gestern die städtischen Wirtschaftsförderer, der Bürgermeister selbst hatte Blumen dabei. Sie gingen an die Architekten Stefan Wiesemann und Oliver Christ sowie an den neuen Mieter im Erdgeschoss, den Versicherungsvertreter Oliver Gaß.

Drinnen zeugt nichts mehr von der Tristesse einer alten Halle mit gestampftem Boden, die hier einmal war. Und auch den ehemals vorhandenen Flaschenzug sucht man vergebens. Trotzdem haben Gaß und die Architekten Wert darauf gelegt, die Historie nicht einfach hinter Putz und Büro-Neueinrichtung verschwinden zu lassen. Bürgermeister Heinisch erinnert an die wechselvolle Geschichte des Hauses: "Zeitweise war hier auch ein Geschäft für Bodenbeläge aller Art drin." Dafür aber ist der Standort mit schwierigen Bedingungen für den Lieferverkehr nicht geeignet. Schon gar nicht, seit die Hefelmanngasse von der Hauptstraße aus verkehrstechnisch abgehängt ist.

Eine weitere Immobilie in bester Lage, das Rathauscenter in unmittelbarer Nachbarschaft, erlebt zurzeit die vom Investor Dietmar Klein versprochene Renaissance. Leerstand bestimmte über Jahre das Bild, inzwischen sind die Ladenlokale wieder vermietet. Kleins zum Start augenzwinkernd beschriebenes Konzept ging auf: "Ich werde jedem interessierten Mieter den roten Teppich ausrollen."

 Das Rathauscenter hat eine lange Leerstand-Phase hinter sich. Inzwischen sind viele neue Mieter in die Ladenlokale eingezogen.

Das Rathauscenter hat eine lange Leerstand-Phase hinter sich. Inzwischen sind viele neue Mieter in die Ladenlokale eingezogen.

Foto: A. Blazy

Dies und noch einiges mehr würden die Planer des neuen Einkaufszentrums (Procom Invest) an der Kettwiger Straße auf dem Kiekert-Areal sicher auch für die Elektronikmarkt-Kette tun, die seit Jahren händeringend als Mieter für das 25-Millionen-Projekt gesucht wird. Dort, wo das Einkaufszentrum hin soll, Ecke Westfalenstraße, ist zwar inzwischen das Gestrüpp gekappt, aber von einem Bauschild fehlt nach wie vor jede Spur. Das neue Einkaufszentrum und die Passage hoch zur Hauptstraße sind das größte Einzelhandelsprojekt für die Innenstadt seit 25 Jahren. Das bisher letzte war das Rathaus-Center im Jahr 1989,

Eine pikante Situation. Denn bereits im August 2014 hat die Kaufland-Kette einen Mietvertrag über 20 Jahre unterzeichnet. Sie wird 70 Prozent des Gebäudes mieten - 3300 Quadratmeter Verkaufsfläche von insgesamt 5600 Quadratmetern, die zur Verfügung stehen. Schon lange laufen Gespräche mit weiteren potenziellen Mietern, Textiler, Sportgeschäfte, Dienstleister, Gastronomie. Aber der Knackpunkt bleibt die Ansiedlung eines Elektronik-Fachmarkts.

 Die alte Kulhlmann-Immobilie an der Hefelmanngasse ist frisch herausgeputzt. Am offenen Fenster: die Architekten Stefan Wiesemann (l.) und Oliver Christ.

Die alte Kulhlmann-Immobilie an der Hefelmanngasse ist frisch herausgeputzt. Am offenen Fenster: die Architekten Stefan Wiesemann (l.) und Oliver Christ.

Foto: Blazy, Achim (abz)

"Seit Beginn der Planungen hat sich die Lage geändert", kommentiert der Bürgermeister. In diesem Sektor stünden die Zeichen generell nicht mehr so auf Expansion wie noch vor fünf Jahren. Dennoch sei der Investor in der Pflicht und bleibe das auch. das ergibt sich aus den Vorgaben, die die Stadt im Zuge der Ausschreibung gemacht hat.

Als Kaufland den Mietvertrag unterschrieb, war die Atmosphäre von allseitigem Optimismus geprägt.

Und jetzt? "Bis zum Sommer muss es zu einer Entscheidung kommen", sagt Heinisch.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort