Ratingen Musikschüler sind reif für den Zirkus

Ratingen · Stürmischer Beifall beim Sommerkonzert galt den Sängern wie dem Chorleiter und Sandra Schlomann am Klavier.

 Diesmal war die äußere Klammer des Musikschulkonzerts ein Zirkus, "Furioso" genannt, mit Edwin Pröm als Direktor.

Diesmal war die äußere Klammer des Musikschulkonzerts ein Zirkus, "Furioso" genannt, mit Edwin Pröm als Direktor.

Foto: D. Janicki

Wenn Edwin Pröm, Leiter der diversen Chöre der Musikschule, erst mal in den Showgeschäfts-Modus geraten ist - dann gibt es kein Halten mehr. Dann bleibt er froh gelaunt und zieht halbe Hundertschaften auf dem Podium und ein ganzes, dankbares Publikum auch noch mit. Wieder einmal war das zu betrachten, als das Sommerkonzert im Trimborn-Saal insgesamt 50 Jungen und Mädchen auf die Beine brachte, die das vortrugen, was sie in den letzten Wochen wacker einstudiert hatten.

Natürlich bieten sich die Gesänge der kleinen - der Ratinger Spatzen und des Chors der Eduard Dietrich- Schule - als verbindendes Glied in einer spielerischen Darstellung an. Diesmal war die äußere Klammer ein Zirkus, "Furioso" genannt, mit Pröm als Zirkusdirektor, der, leicht verstört tuend, seine Artisten und Tiere am inhaltlichen Band fast eine Dreiviertelstunde so zur Aktion bringt, dass es eine stimmige Geschichte mit vielen kleinen Gags und hübschen Melodien wird.

Aufgefallen sind die allerliebsten Kostüme, die offenbar manche helfende Hand liebevoll hergestellt hatte. Natürlich versammelten sich dann auch ganze Familienverbände, um die Kinder und Enkelkinder letztendlich bei ihrer Aufführung zu betrachten und zu beklatschen. Der Beifall galt nicht nur ihnen, sondern auch dem Chorleiter und Sandra Schlomann am Klavier.

Beim Auftritt der älteren Jungen und Mädchen, die dem Konzert- und Jugendchor angehören, hatte Pröm auf Ohrwürmer gesetzt, vernachlässigte allerdings auch die sprachliche und melodische Vielfalt nicht. So gab es zwei Stücke, die manch einem Zuschauer des Films "Die Kinder des Monsieur Mathieu" noch im Ohr sind, in französischer Sprache, das Madrigal "L'Innamorato" in Italienisch, a capella gesungen und schon mit "verliebt" übersetzt und eine ganze Menge ziemlich Mitreißendes aus den Musicals "Wicked", "Cats" und "Phantom der Oper". Und auch noch mal Liebesromantisches von Richard Marx, das man natürlich nicht überhören wollte, wurde doch gesungen "Whatever it takes or how my heart breaks I will be right here waiting for you....". So, wie die relativ modernen Musicals auf der Bühne wie im Parkett gut ankommen, so ist jedes ABBA-Lied schon von vorneherein ein Publikumserfolg. Und die "Dancing Queen" ganz besonders. Immerhin ist den älteren Semestern unter den Zuhörern noch erinnerlich, dass die schwedische Gruppe damit 1976 in barocken Kostümen in der Königlichen Oper zu Stockholm aufgetreten war und genau diesen Song der zukünftigen Königin Silvia - unserer Silvia - gewidmet hat, die am darauffolgenden Tag König Carl Gustaf heiratete. Die Show wurde damals vom schwedischen Fernsehen präsentiert und taucht auch heute noch bei TV-Übertragungen royaler Festivitäten immer mal wieder als Einsprengsel auf. So gefiel die Queen dann auch im Trimborn-Saal. Das Sommerkonzert der Musikschule war - wie es am 13. September das allgemeine Musikschulkonzert, das Weihnachtskonzert und der Auftritt anlässlich des Treffens bei der Feier mit der Partnerstadt Beelitz sein werden - eine gute Möglichkeit, Eltern und Kindern zu zeigen, was und wie gesungen wird, wie die Stimmung im Chor so ist und in welcher Zeit was auf die Beine gebracht wird. Immerhin fügt Chorleiter Edwin Pröm immer wieder kurze Erklärungen ein - wer warum mal rechts, mal in der Mitte oder hinten steht - die den Betrachtern und Zuhörern das näherbringen, was Kindern neben der Schule Spaß machen könnte.

(gaha)
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