Ratingen Naturbühne frei für Pippi Langstrumpf
Ratingen · In 57 Vorstellungen zeigt das Ensemble von Theaterconcept die Abenteuer des frechen kleinen Mädchens.
Nein, die Truppe rund um Ralph Reiniger ist nicht unter die Gebrauchtwagenhändler gegangen, auch wenn man dies beim Blick auf die Naturbühne am Blauen See vermuten könnte. Die alten Autos sind vielmehr Teil des diesjährigen Theaterstücks, das am Pfingstsonntag Premiere feiert. Denn Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf kehrt nach mehrjähriger Abwesenheit wieder nach Ratingen zurück — und mit ihr zahlreiche bekannte Gesichter.
In diesem Jahr hat Regisseur Ralph Reiniger fast die komplette Truppe aus dem Vorjahr wieder engagiert, inklusive der Hauptdarstellerin Hannah Rühl, die im vergangenen Sommer noch als Michel aus Lönneberga über die Bühne tobte und sich ab Pfingsten in Pippi Langstrumpf verwandeln wird. Gerne hat sie für eine zweite Saison auf der Naturbühne zugesagt, denn "mir macht die Action ziemlich viel Spaß". Im vergangenen Jahr gab es viele Highlights für sie, unter anderem das Reiten. "Von Häusern springen ist meine große Leidenschaft geworden", erklärt Hannah Rühl und lacht. Reiten wird sie auch in diesem Jahr, denn wo Pippi Langstrumpf ist, dürfen Herr Nielson und der kleine Onkel natürlich nicht fehlen. Um das Pferd wird sich erneut Georg Frohnhoff kümmern, der vermutlich auch eine kleine, stumme Rolle im Stück übernehmen wird.
Ansonsten verzichtet Ralph Reiniger gerne auf weitere Tiere, haben diese ihn in der Vergangenheit doch öfters auf die Probe gestellt. Stattdessen setzt die Truppe von Theaterconcept in diesem Jahr voll auf Autos. "Letztes Jahr haben sich einige Besucher beschwert, weil es keine wilden Verfolgungsjagden gegeben hat", erklärt Reiniger. Wie denn auch, schließlich spielte Michel aus Lönneberga um die Jahrhundertwende. Bei Pippi wird es dagegen hochhergehen. Auch die Hoppetosse wird wieder in See stechen oder zumindest über den Teich zwischen Bühne und Tribüne fahren.
Besonders viele Lacher bei den kleinen Besuchern wird es wohl wieder geben, wenn die Schauspieler mit viel Dramatik ins Wasser plumpsen. Besonders Figuren wie der Dieb, der Polizist oder auch Frau Prysselius sind geradezu prädestiniert dazu, klatschnass zu werden. Und warum hat sich Ralph Reiniger entschlossen, in diesem Jahr wieder Pippi Langstrumpf zu spielen? "Das liegt an der Naturbühne selbst." Denn für das Freilufttheater in dieser Umgebung eignen sich nur wenige, "handverlesene" Stücke.
Pippi Langstrumpf wurde 2007 zum letzten Mal gespielt, vom damaligen Stück wird aber nur wenig übernommen. Stattdessen hat sich Reiniger viel Neues einfallen lassen, und zwar wird die Ursprungsfassung gezeigt mit der Geschichte, wie Pippi eigentlich zur Villa Kunterbunt kam.
Während die eigentlichen Proben erst am 5. Mai beginnen, sind die Bühnen- und Kostümdesigner schon emsig mit den Vorbereitungen beschäftigt. Übrigens, die Spielzeit wird in diesem Jahr deutlich verlängert.
Bis zu den Herbstferien tritt das Ensemble regelmäßig auf, insgesamt 57 Mal. Dazu wird es natürlich auch einige Vorstellungen am Vormittag für Kindergärten und Grundschulen geben.
