Ratingen Neue Edeka-Ausfahrt birgt Risiko

Ratingen · Die Verkehrsprobleme in Ratingen Ost nehmen weiter zu. Nach den Sommerferien sollen Lösungen her.

 Diese Ecke ist wirklich gefährlich: Wer aus der Edeka-Ausfahrt auf die Homberger Straße einbiegen will, muss auf den fließenden Verkehr achten.

Diese Ecke ist wirklich gefährlich: Wer aus der Edeka-Ausfahrt auf die Homberger Straße einbiegen will, muss auf den fließenden Verkehr achten.

Foto: Achim Blazy

Der Verkehr im Stadtteil Ratingen Ost wird immer mehr zum Problem: Das spüren Anwohner, aber auch Pendler. Und es hat sich eine neue Gefahrenstelle aufgetan, die aus Sicht der SPD dringend entschärft werden muss: Es handelt sich um die Edeka-Ausfahrt, die am Hauptgebäude rechts vorbei auf die Homberger Straße führt.

Die RP hatte bereits vor einigen Wochen - anlässlich der Eröffnung des neuen Supermarktes - den Test gemacht. Die Stelle ist unübersichtlich, Autofahrer müssen sich sehr vorsichtig aus der Ausfahrt heraustasten. Fußgänger und Radfahrer können von links oder rechts kommen, zudem ist der fließende Verkehr auf dieser vielbefahrenen Straße ein großes Problem - auch in der Ferienzeit.

Laut SPD soll die neue Ausfahrt seitens der Stadt überprüft werden. Dazu gehören auch neue Planungen auf der Homberger Straße mit dem Ziel, Radwege und -streifen auf beiden Seiten der Homberger Straße zu schaffen.

Der Radweg auf dem Teilstück Balcke-Dürr-Allee bis Ausfahrt Kels sei kaum befahrbar und müsse dringend verbessert werden.

Viele Bürger fragen sich zudem, wie es auf den freien Flächen im ehemaligen Balcke-Dürr-Gelände weitergeht. Im sogenannten Schwarzbachquartier sind rund 100.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche möglich - laut gültigem Bebauungsplan: Dies entspricht rund 70.000 bis 80.000 Quadratmetern Büronutzfläche, von denen jedoch ein Teil für ein geplantes Hotel einschließlich Gastronomie vorgesehen ist.

Erschlossen werden soll das Schwarzbachquartier primär über die Josef-Schappe-Straße. Im Innenteil soll ein verkehrsfreier, mit Aufenthaltsqualität versehener Grünzug entstehen. Das Gelände sei ein Premiumstandort, den Ratingen brauche, die Entwicklung dürfe aber nicht zu Lasten der Lebensqualität der Menschen in Ost erfolgen, so SPD-Fraktionschef Christian Wiglow. Bürgermeister Klaus Konrad Pesch betonte, dass es mit Blick auf die Planungen keinen "neuen Stand" gebe.

Er geht davon aus, dass die Entwicklung des Areals mehrere Jahre dauern wird. Ohne eine Lösung der Verkehrsprobleme bestehe bei den Bürgern kein Verständnis für die weitere Entwicklung im Stadtteil, so Wiglow. Daher müsse es die feste Absicht sein, erst die Verkehrsprobleme zu lösen, bevor das Gelände voll weiter entwickelt wird. Die SPD-Fraktion hat für den nächsten Bezirksausschuss Mitte und die Folgeausschüsse einen Antrag zum Themenkomplex "Verkehrskonzept Ratingen-Ost/Erschließung Edeka Kels/Gewerbegebiet Schwarzbachquartier" gestellt.

So wird die Verwaltung gebeten, eine weitere Verkehrszählung nach den Sommerferien vorzunehmen, um die Auswirkungen der Eröffnung des Edeka-Marktes und der SAP-Zentrale im Echtbetrieb in die Bewertung einfließen zu lassen. Dann sollen umsetzungsreife Bausteine des Verkehrskonzeptes für die Hugo-Schlimm-Straße und zum Thema Schulwegsicherung (gefahrlose Erreichbarkeit der weiterführenden Schulen in der Innenstadt und der Grundschulen in Ost) noch in 2017 in die Beratung der Gremien kommen. Der Fahrplan für die nächsten Monate ist also klar.

(RP)
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