Ratingen Neue Flüchtlingsunterkunft: Stadt informiert Anwohner

Ratingen · Vertreter der Verwaltung sprachen gestern Abend mit 50 Bürgern im Seniorentreff am Karl-Mücher-Weg.

 Unbefugte kommen nicht auf das Schulgelände.

Unbefugte kommen nicht auf das Schulgelände.

Foto: Achim Blazy

SÜD Monatelang gab es langatmige Diskussionen zu neuen Flüchtlingsunterkünften in der Stadt und zum Ausbau bisheriger Standorte. Die Planungen laufen weiter, doch die Wirklichkeit hat die Theorie längst überholt.

Der Hilferuf der Bezirksregierung Düsseldorf hat vollendete Tatsachen geschaffen: 132 Flüchtlinge sind am vergangenen Wochenende in Ratingen angekommen (die RP berichtete). Sie leben nun in Räumen der Elsa-Brandström-Schule am Karl-Mücher-Weg in Ratingen Süd. "Angesichts der sehr kurzfristigen Planungen hatten wir keine Zeit, die Anwohner zu informieren", betonte Klaus Pakusch, Chef des Sozialamtes, im Gespräch mit unserer Zeitung." Das wurde gestern Abend nachgeholt: Vertreter der Verwaltung, darunter Rolf Steuwe, der Erste Beigeordnete, sprachen mit Bürgern. Rund 50 Anwohner waren in den städtischen Seniorentreff Süd gekommen. Der Sozialdezernent berichtete über den Stand der Dinge. Bis zu 90 Personen waren in den Spitzenzeiten im Einsatz, "um ehrlich zu sein, wir sind alle ziemlich erschöpft", befand Steuwe. Einige Flüchtlinge seien traumatisiert, es gebe schwangere Frauen und Säuglinge in der Gruppe, rund ein Drittel der Flüchtlinge seien Kinder und Jugendliche. Wie lange die Menschen in Ratingen bleiben werden, ist offen. Offiziell habe die Bezirksregierung verlauten lassen, dass es sich um rund drei Wochen handele, doch davon geht bei der Stadt niemand aus. Das Land sei mit der Organisation "ein Stück weit" überfordert, so Steuwe. Dass die Bergische Kaserne in Düsseldorf-Hubbelrath nicht genutzt werde, sei ärgerlich, so eine Anwohnerin.

(RP)
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