Ratingen Neue Pläne für die Dörrenhaus-Brache

Ratingen · Startschuss für Sechs-Millionen-Projekt: Wohnen und Gewerbe sollen zu einer neuen Einheit verschmelzen.

 Die alte Schlossfabrik Dörrenhaus wird abgerissen. Seit gestern hat Investor Günther Simon die Genehmigung dazu. Gemeinsam mit Bürgermeister Heinisch präsentiert er den Plan für das neue Wohn- und Gewerbegebiet, das an gleicher Stelle entstehen soll.

Die alte Schlossfabrik Dörrenhaus wird abgerissen. Seit gestern hat Investor Günther Simon die Genehmigung dazu. Gemeinsam mit Bürgermeister Heinisch präsentiert er den Plan für das neue Wohn- und Gewerbegebiet, das an gleicher Stelle entstehen soll.

Foto: D. Janicki

"Krone von Hetterscheidt" - unter diesem Ehrentitel war das Areal der alten Türschlossfabrik Dörrenhaus lange Zeit bekannt. Das änderte sich, als vor zehn Jahren Schluss war mit dem traditionsreichen Produktionsbetrieb zwischen Velberter und Pinner Straße. Die Gebäude verkamen zur Ruine. Damit ist jetzt Schluss.

Gestern überreichten Vertreter der Stadt dem Heiligenhauser Architekten Eugen Bialon und dem Düsseldorfer Investor Günther Simon symbolisch die Abrissgenehmigung. Bagger sind schon angerollt. Die beiden haben nach Simons Worten bereits mehrere gemeinsame Projekte realisiert. Jetzt wollen sie einen weiteren, großen Plan verwirklichen: Auf 14.500 Quadratmetern Grund und Boden soll eine Mixtur aus Miet- und Eigentumswohnungen in "Stadthäusern", Doppelhaushälften und "stillem Gewerbe" entstehen. Stadtplaner Siegfried Peterburs sprach in diesem Zusammenhang gestern von einem "Mischgebiet" auf etwa einem Viertel des Areals, das für die verträgliche Mischung von Wohnen und Gewerbe steht. Die Gesamt-Investitionssumme wird nach Simons Angaben bei sechs Millionen Euro liegen.

Zunächst aber kommt der Abriss - und die Entsorgung der industriellen Altlasten. Die sind aber im Fall Dörrenhaus kein größeres Problem, wie Bürgermeister Jan Heinisch erläuterte. "Wir haben es hier, anders als bei den Problemfällen Kiekert oder Wehag, nicht mit Überresten von Galvanik zu tun." Insofern seien keine bösen Überraschungen zu erwarten. Das hätten die Vorarbeiten mehrerer Gutachter auch bereits so bestätigt.

Die genaue Zahl der Wohneinheiten ("um die 50") steht noch nicht fest, sagte Bialon. Er nannte aber Kernpunkte der Vorstellungen, von denen es gestern bereits eine erste Entwurfsansicht zu sehen gab. Das Gelände wird zu drei Vierteln für Wohnungsbau genutzt. Die Miet- und Eigentumswohnungen könnten eine Größe von je etwa 90 Quadratmetern haben, Doppelhaushälften mit einer Wohnfläche von rund 120 Quadratmetern sind auf Grundstücken von etwa 370 Quadratmetern geplant.

Der komplette Abriss soll bis Jahresende abgeschlossen sein. Aber schon gestern richtete sich der Blick in die fernere Zukunft. Heinisch geht davon aus, dass sich nach Fertigstellung der A44 die Verkehrsströme in Hetterscheidt massiv verändern werden: "Es werden definitiv weniger Autos durch den Stadtteil fahren." Zugleich würde sich dann die Frage auftun, ob der Bund die derzeitige Bundesstraße mit ihren je zwei Fahrstreifen in eine Richtung behalten werde. Die Erfahrung lehre, dass der Bund sich keine zwei parallel laufenden Verkehrswege werde unterhalten wollen. Es sei aber noch zu früh für Rückbau-Spekulationen.

(RP)
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