Postskriptum Die Woche In Unserer Stadt Neuer Krach um Kita in der Einflugschneise

Ratingen · Da läuft etwas aus dem Ruder: Der Politik fehlt ein Konzept, wie der Neubau von Kitas strukturiert zu bewältigen ist. Beispiel: Tiefenbroich.

Eine neue Kita in der Einflugschneise? Ausgerechnet in Tiefenbroich, wo es ohnehin schon seit Jahren viel Krach um den Lärm gibt? Nach Bekanntwerden der Pläne, an der Marienstraße eine Einrichtung bauen zu wollen, kocht die Debatte um ein Kita-Konzept der Verwaltung ziemlich hoch. SPD und FDP zeigten sich überrascht angesichts der ausgearbeiteten Vorlage, aus der die RP zitiert hatte. Hannelore Hanning, die Fraktionschefin der Liberalen, kennt diese Ausarbeitung noch nicht - und ein grundlegendes Konzept in Sachen Kita-Neubau erst recht nicht. Die Fraktion erkennt die rechtliche Verpflichtung der Stadt, eine neue Kita in Tiefenbroich zu errichten, durchaus an. Auch dem wachsenden Bedarf der Eltern in Tiefenbroich müsse zeitnah Rechnung getragen werden. Dies auf dem Gelände an der Marienstraße verwirklichen zu wollen, das in der direkten Einflugschneise des Flughafens Düsseldorf liegt, sieht man allerdings kritisch.

"Wir brauchen hier eine Standort- Diskussion. Die Verwaltung hat bereits sechs Standorte untersucht, nach Möglichkeit sollten noch weitere Örtlichkeiten geprüft werden", betont Hanning. Der Aufenthalt in den Außenbereichen werde deutlich durch den Fluglärm beeinträchtigt, die Kinder hätten erheblich unter Immissionen zu leiden. Dies spricht laut FDP ganz und gar nicht für die Eignung des Geländes. Daher sei es zwingend erforderlich, weitere Optionen zu prüfen.

Die FDP-Fraktion hält es für sinnvoll, ein Komplettpaket zu beraten, das den Bedarf in allen Stadtteilen und Planungsbezirken aufführt und eine Gesamtkonzeption darstellt - anstatt jeden einzelnen Kita-Neubau isoliert zu betrachten und zu diskutieren.

In der Tat: Ein Kita-Konzept muss her. Punktuelle Lösungen schaffen keine grundlegende Perspektive.

(RP)
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