Ratingen Neuer Landeplatz für Helikopter-Einsätze

Ratingen · An der Ecke Wilhelmring/Calor-Emag-Straße ist einer der Landeplätze für die Innenstadt. Stadtweit gibt es 14.

 Auf der Brache am Wilhelmring, Ecke Calor-Emag-Straße, sind bereits Rettungshubschrauber gelandet. Die Fläche wurde jetzt freigeräumt und neu eingesät.

Auf der Brache am Wilhelmring, Ecke Calor-Emag-Straße, sind bereits Rettungshubschrauber gelandet. Die Fläche wurde jetzt freigeräumt und neu eingesät.

Foto: Joachim Preuß

Die Landung eines Rettungshubschraubers im Stadtgebiet ist immer ein großes Spektakel: Die Polizei sichert großräumig ab, die Feuerwehr rückt mit Löschfahrzeugen aus und sichert Landung und Start. Die Feuerwehr Ratingen hat nach einer Anfrage aus der Politik im Jahre 2006 eine Liste erstellt mit 14 möglichen Landeplätzen. Ein neuer Heli-Landeplatz soll nun dazukommen: An der Ecke Wilhelm-Ring, Calor-Emag-Straße wurde eine Brachfläche hergerichtet - zwar nicht ausdrücklich als "Heliport", aber dennoch nutzbar, so Jan-Hendrik Neumann, Sprecher der Feuerwehr, der damals auch die Liste erstellt hatte. Welche Regeln gelten eigentlich bei solchen Einsätzen? Die RP fragte nach.

Grundsätzlich werden die Rettungshubschrauber aus Duisburg oder Köln angefordert, wenn ein Notarzt vonnöten ist und gerade alle örtlichen Docs im Einsatz sind. Auch bei sogenannten Sekundäreinsätzen, wenn es um den schnellen Transport von Patienten gehe, werden sie alarmiert, so Neumann. Dabei könne nicht jeder Patient geflogen werden: Wenn der Zustand beispielsweise zu labil sei oder unter Reanimationsbedingungen. Denn der Patient liege beim Flug in einer Art Röhre, der Arzt komme nur an den Oberkörper heran. Falls unterwegs eine Wiederbelebung nötig werde, müsse der Pilot sofort landen. Meist kommt "Christoph 9" aus Duisburg nach Ratingen, er ist innerhalb weniger Minuten vor Ort. Liste hin oder her: "Letztlich entscheidet der Pilot, wo er zur Landung runtergeht. Er muss das schließlich auch verantworten", so Neumann. So seien einige der vorgeschlagenen Plätze noch nie angeflogen worden. Wichtig sei eine von Laternenmasten und Hochspannungsdrähten freie Zone, wie beispielsweise der Schützenplatz. Der sei sogar für Großraumhubschrauber geeignet. Fußballaschenplätze scheiden aus wegen der enormen Staubentwicklung - die bei Nachbarn nicht immer auf Gegenliebe stoßen. Und moderne Sport-Rasenflächen auch, weil der empfindliche Untergrund mit Heizung und Drainage keinen Helikopter aushält.

Als Landefläche reichen mindestens 50 mal 50 Meter. Sie muss "horizontal, eben und fest sein - am besten mit Grasbewuchs.

 Die Ratinger Feuerwehr ist bei jeder Landung dabei: Sie ist für die Landesicherung verantwortlich.

Die Ratinger Feuerwehr ist bei jeder Landung dabei: Sie ist für die Landesicherung verantwortlich.

Foto: Feuerwehr Ratingen

Ist der RTH, so die Abkürzung für Rettungshubschrauber, alarmiert, sausen auch Polizei und Feuerwehr los: Die Polizei führt den Piloten bis zur Einsatzstelle und sperrt dort ab, die Feuerwehr übernimmt die Lande- und Startsicherung. "Das sind die gefährlichsten Momente", so Neumann. So ist die Löschkanone immer besetzt. Auch die helfenden Hände der Wehrleute würden oft gebraucht, wenn, beispielsweise wie bei Reitunfällen, größere Wege aus unwegsamem Gelände mit der Trage zu bewältigen seien.

Zu den von der Wehr empfohlen Plätzen zählen neben dem Schützenplatz unter anderem die Sportplätze von ASC West, Rot-Weiß Lintorf, ASV Tiefenbroich und am Stadionring. Der alte Landeplatz in Hösel am Goldkuhlen-Gelände ist schon lange "außer Betrieb". Stattdessen wird der Sportplatz am Neuhaus angeflogen. Und nun soll auch der Calor-Landeplatz in die Liste aufgenommen werden.

(RP)
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