Heiligenhaus Neuer Top-Trainer fördert junge Talente

Heiligenhaus · Handballer schlagen neue Wege bei der Jugendarbeit ein. Stadtweit gibt es noch mehr Ideen für den Sport-Nachwuchs.

 Jens Pitlinski trainiert die D-Jugend der HSG. Dem Ex-Nationalspieler geht es um ein komplett neues Konzept für die Trainingsarbeit.

Jens Pitlinski trainiert die D-Jugend der HSG. Dem Ex-Nationalspieler geht es um ein komplett neues Konzept für die Trainingsarbeit.

Foto: HSG

Jens Pitlinski ist der neue Mann bei der HSG Velbert/Heiligenhaus. Eigentlich könnte es heißen: "Jens Pitlinski ist der neue Star bei der HSG Velbert/Heiligenhaus". Doch damit wäre er sicher nicht einverstanden, denn Star-Allüren mag der neue Jugendleiter Handballsport überhaupt nicht: "Gemeinsam mit der HSG möchte ich ein neues Trainingskonzept entwickeln. Dazu gehört auch, dass wir weg wollen von den Star-Spielern."

Mit einem qualitativ hochwertigen Training sollen noch mehr Kinder für den Handballsport in Heiligenhaus und Velbert begeistert werden. Entsprechend bekommen die Trainer ein ausgefeiltes Trainingsprogramm an die Hand und werden in Schulungen gecoacht.

Für Michael Nink, Vizechef des Stadtsportverbandes, steht schon jetzt fest: "Die Zusammenlegung der Velberter und Heiligenhauser Handballer ist ein Knaller. Das gilt auch für die neuen Trainingsideen." Dass ein solcher Zusammenschluss Erfolg verspricht, ist Wasser auf die Mühlen aller Befürworter eines Heiligenhauser Großvereins mit völlig neu aufgestellter Organisation und verbesserten Möglichkeiten für die Nachwuchsarbeit. Nink weiß aber auch: "Es gibt viele selbstständig aufgestellte Vereine - mit denen müssen wir an einen Tisch kommen." Gespräche laufen, man ist noch in der Findungsphase.

Derweil macht Jens Pitlinski in seinem Beritt schon Nägel mit Köpfen: "Wir versorgen die Trainer mit vielen Tipps und Material, damit unsere Kinder im athletisch-technischen Bereich gut sind." Reaktionsfähigkeit und Beweglichkeit sollen mit spannenden Übungen trainiert werden. Das gilt auch fürs Aufwärmtraining, das oft langweilig gestaltet ist. Schließlich steht der Spaß bei den kleinen Handballern immer an erster Stelle. Leistungsdruck ist schlecht. "Ohne Spaß wird sich keine Leistung und keine langfristige Begeisterung für den Handballsport entwickeln", betont der 35-jährige gelernte Erzieher.

"Aber: Ohne Wettkampf gibt es auch keine Leistung. Und hier ist unsere Philosophie ganz klar: Im besten Fall kommt ein Spiel komplett ohne Fouls aus. Es ist immer besser zu agieren statt zu reagieren." Was so theoretisch klingt, erfuhren jetzt einige Mannschaften ganz praktisch. Denn an zwei Tagen coachte der bekennende BVB-Fan die kleinen und großen HSGler. Mit Erfolg, denn Kinder und Trainer ließen sich von der Leidenschaft des Handballprofis anstecken und waren begeistert.

Jens Pitlinski ist in Handball-Kreisen kein Unbekannter: Schließlich hat er unter anderem Nationalspieler gecoacht, am Handballinternat in Dormagen war er als Trainer tätig und begleitete Bundesliga-Spieler. Als B-Lizenz-Inhaber reist er als Handballtrainer durch ganz Deutschland und bietet Camps und Schulungen an. Seit dem 24. April bietet die HSG das Talentnest an: Hier wird allen Kindern, unabhängig von einer Vereinsmitgliedschaft, die Möglichkeit geboten, zwei Stunden mit Jens Pitlinski zu trainieren. Kinder im Alter von acht bis 13 Jahren sind angesprochen. Die HSG ist stolz auf das Engagement von Pitlinski. Schließlich lagen ihm auch Angebote von anderen Vereinen vor. Entschieden hat er sich aber für die HSG Velbert/ Heiligenhaus.

(RP)
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