Hösel Oldtimer-Club zieht ins Stellwärterhaus

Hösel · Beim Quartiersspaziergang in Hösel ging es zum Goldkuhlen-Gelände und zum Bahnhof. Es gab viel zu besprechen.

 Das ehemalige Stellwärterhäuschen am S-Bahnhof Hösel soll herausgeputzt und von einem örtlichen Oldtimer-Club als Vereinssitz genutzt werden.

Das ehemalige Stellwärterhäuschen am S-Bahnhof Hösel soll herausgeputzt und von einem örtlichen Oldtimer-Club als Vereinssitz genutzt werden.

Foto: Joachim Preuss

Der zweite Quartiersspaziergang durch den Ortsteil führte von der Begegnungsstätte Geschwister Gerhard diesmal zum ehemaligen Goldkuhlen-Gelände und zum S-Bahnhof. Leiterin Sabine Jour hatte wieder eingeladen - mit rund 30 Teilnehmern war die Veranstaltung gut besucht. Mit dabei waren unter anderem Stiftungsvorsitzender Michael Droste, CDU-Ratsherr Stefan Heins, Bezirksbeamter Jörg Bach, Seniorensicherheitsberater Rainer Wakup und Projektentwickler Franz Peters.

Der Weg entlang der vielbefahrenen Bahnhofstraße warf das Thema Verkehrssicherheit auf. Inge Neumann (85) ist viel mit dem Fahrrad unterwegs, hält aber gar nichts von den neuen, auf die Fahrbahn gepinselten Radspuren: "Das ist eine Zumutung. Ich fürchte mich auf diesem Radweg." Sie würde viel lieber auf dem ehemaligen kombinierten Geh- und Radweg radeln, doch das sei ja verboten. Jörg Bach gab zu bedenken, dass die Radspuren auf der Straße für Radler besonders an Einmündungen sicherer seien, weil sie stets im Blick der Autofahrer seien.

Auf dem Goldkuhle-Gelände sind Wohnungen, ein Supermarkt und eventuell ein Kindergarten geplant. Das Thema Gewerbeansiedlung habe sich erledigt, so Heins mit Hinweis auf eine Umfrage der Stadt. Es gebe keinen Bedarf. Rechtlich möglich sei auch die Ansiedlung eines Speditionsbetriebes - mit 100 bis 150 Lkw täglich: Das wolle niemand.

 Sabine Jour (links), Leiterin der Begegnungsstätte Geschwister Gerhard, im Gespräch mit Inge Neumann, die sich über zu schmale Radspuren beklagt.

Sabine Jour (links), Leiterin der Begegnungsstätte Geschwister Gerhard, im Gespräch mit Inge Neumann, die sich über zu schmale Radspuren beklagt.

Foto: Joachim Preuß

Doch ob ein Supermarkt dort Sinn macht? Darüber wurde rege diskutiert - immer mit Blick aufs Hösel-Center mit kleinem Edeka-Markt und dem Aldi gegenüber. Bezirksbeamter Bach berichtete von Verkehrsproblemen bei der Anlieferung des Marktes. Der Edeka-Mietvertrag sei vor einem Jahr über fünf Jahre abgeschlossen worden, so Heins und Droste. Betrieben werde der Markt von einer Edeka-Tochter - so sei eine plötzliche Aufgabe nicht ausgeschlossen. Und im nördlichen Hösel gibt es bekanntlich seit langem keinen Frischemarkt mehr.

Heins sagte, dass eine Kette durchaus beide Standorte betreiben könne, die sich dann ergänzten. Etwa 200 bis 300 Neubürger auf dem Gelände sorgten schon für Kundschaft im neuen Markt, der nicht größer als jener im Hösel-Center werden solle. Bei einer zurückliegenden Info-Veranstaltung der CDU hatten sich sehr viele Bürger aus Hösel-Nord für einen Frischemarkt in der Nähe ausgesprochen. Heins verwies auf das neueste Einzelhandelsgutachten: Danach flössen jetzt schon jährlich etwa zwölf Millionen Euro an Kaufkraft aus Hösel Richtung Heiligenhaus an.

 Michael Droste, Stiftungsvorsitzender, gab Erläuterungen.

Michael Droste, Stiftungsvorsitzender, gab Erläuterungen.

Foto: Joachim Preuß

Der Bahnhof soll im kommenden Jahr saniert werden, schon vorher erneuert die Stadt den Vorplatz. Beide Gleise bekommen eine Überdachung. Am Endes eines Betriebsweges der Bahn, hinter dem Parkdeck, gammelt seit 15 Jahren das ehemalige Stellwärterwohnhaus vor sich hin. Das teilweise in Fachwerk errichtete Gebäude soll von einem Oldtimer-Club übernommen werden. Peters berichtete von erfolgversprechenden Gesprächen zwischen Bahn und Stadt.

(JoPr)
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